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Kuba: Dollar-Verbannung löst Besorgnis aus

Die von Kubas Staatspräsident Fidel Castro geplante Verbannung des Dollar hat auf der Karibik-Insel Besorgnis ausgelöst. "Es ist erschreckend", sagte ein Universitäts-Professor der Nachrichtenagentur AFP.

Eine Abschaffung des Dollars beeinträchtige die gesamte kubanische Wirtschaft. „Es zieht jedem den Boden weg, denn wir sind alle vom Dollar abhängig“, betonte der Experte.

Vor den Banken bildeten sich am Dienstag lange Menschenschlangen; die Schalter waren jedoch bis zum Nachmittag aus „organisatorischen Gründen“ geschlossen. Kubas Zentralbank schaltete eine telefonische Info-Hotline für die Bevölkerung. Die meisten Bürger sorgten sich um die Dollar, die ihnen Verwandte aus dem Ausland regelmäßig schicken und für die nun zehn Prozent Wechselgebühr fällig werden.

Die USA erklärten, Castros Vorhaben spreche für den Erfolg des US-Embargos gegen Kuba. US-Außenamtssprecher Adam Ereli sagte in Washington, Castro weigere sich, das Beste für das kubanische Volk zu tun. Stattdessen versuche er, „ein bankrottes System auf Kosten der Bevölkerung aufrecht zu erhalten“. Kubas Staatschef stehe unter Druck und zeige nun seine Schwäche.

Castro hatte am Montag (Ortszeit) im Fernsehen erklären lassen, dass der 1993 auf Kuba wieder zugelassene US-Dollar nur noch zwei Wochen lang als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert werde. Grund seien die von US-Präsident George W. Bush verschärften Finanzsanktionen gegen Kuba. Der Dollar ist auf der Insel weit verbreitetes Zahlungsmittel, mit dem seltene Importgüter und Dienstleistungen unter anderem für Touristen zu haben waren.

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