AA

Kryptowährungen bei Betrügern 2021 beliebt

Cryptowährungen waren bei Betrügern 2021 sehr beliebt.
Cryptowährungen waren bei Betrügern 2021 sehr beliebt. ©REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo
Betrüger setzten auch 2021 bei der Geldwäsche stark auf Kryptowährungen.

"Trotz der beachtlichen Kursschwankungen sind Kryptowährungen weiterhin ein bewährtes Mittel der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung", heißt es in dem Jahresbericht der österreichischen Geldwäschemeldestelle (A-FIU), den das Innenministerium am Sonntag veröffentlichte. Auch bei Betrugsdelikten dienten Kryptowährungen dazu, die Herkunft des betrügerisch erlangten Geldes zu verschleiern.

Betrüger setzen auf Crypto-Gutscheine

Ein neues Phänomen seien Krypto-Gutschein von bis zu 500 Euro, die in Trafiken, Tankstellen oder Supermärkten erworben werden können. Um sie einzulösen, brauche es ein namentliches und verifiziertes Konto bei der jeweiligen Handelsplattform. "Kriminelle haben es trotzdem geschafft, diese Krypto-Gutscheine für eine groß angelegte Betrugsmasche zu nutzen und die erbeuteten Gelder über zahlreiche Transaktionen in der Blockchain zu waschen", so die Behörde.

Zahl der verdächtigen Transaktionen mit Cryptowährungen stark gestiegen

Diese Krypto-Plattformen, Virtual Asset Service Provider (VASP) genannt, müssen seit zwei Jahren ebenso wie Banken Geldwäscheverdachtsmeldungen erstatten. Nach 43 Meldungen 2020 meldeten die VASP 2021 bereits 250 verdächtige Trankaktionen. Dieser Anstieg um 580 Prozent sei darauf zurückzuführen, dass sich die VASP an das Sorgfaltsniveau der Banken angenährt hätten und ihre Kunden genauer kontrollieren.

Die mit Abstand meisten Geldwäscheverdachtsmeldungen kommen aber weiterhin aus der Bankenbranche. Diese gab vergangenes Jahr 4.668 der insgesamt 4.994 Meldungen ab. Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wettanbieter spielen mit zwischen sechs und rund 20 Meldungen eine untergeordnete Rolle.

Die meisten der Geldwäsche verdächtigten Transaktionen stehen in Zusammenhang mit einem Betrugsdelikt. 2021 war das bei 39 Prozent aller Meldungen der Fall, gefolgt von Steuerdelikten mit 12 Prozent und Terrorismusfinanzierung mit 5 Prozent. Allerdings hat sich bei 29 Prozent der Geldwäsche-Fälle keine Vortat ermitteln lassen. Auch beim Suchtmitteldelikten, Urkundenfälschung und Menschenhandel wird Geld gewaschen.

Fall von Geldwäsche mit anonymen Sparbüchern in Salzburg

Dass sich neben neuen, digitalen Geldwäschemethoden auch das gute, alte Sparbuch zur Geldwäsche eignet, zeigt der im Bericht erwähnte Fall einer Flachauer Wirtsfamilie, wo bei einer Hausdurchsuchung 200 anonyme Sparbücher mit einem Gesamtguthaben von fast drei Mio. Euro gefunden wurden. Das Geld stammte aus jahrelanger Steuerhinterziehung. Der Deckmantel der Anonymität sei eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Geldwäscherei, schlussfolgern die Ermittler in dem Bericht.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Kryptowährungen bei Betrügern 2021 beliebt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen