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Kroation erkennt Unabhängigkeit an

Als erster Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawiens hat Kroatien am Montag die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit Montenegros anerkannt.

Nach einer Regierungssitzung in Zagreb schlug Ministerpräsident Ivo Sanader (Kroatische Demokratische Gemeinschaft/HDZ) laut Nachrichtenagentur Hina die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Zagreb und Podgorica vor.

Kroatien sei bereit, mit Montenegro gute nachbarschaftliche Beziehungen im Interesse des Friedens, der Stabilität, der Entwicklung und zum Wohle beider Länder sowie seiner Bürger zu etablieren, sagte Sanader. Die bilateralen Kontakte zwischen Kroatien und Montenegro sollen aufgenommen werden, sobald der neue Staat über die entsprechenden Institutionen verfügt.

Montenegro muss alle Mitgliedschaften in internationalen Organisationen neu beantragen und erwerben. Alle Rechte und Pflichten des Staatenbundes Serbien-Montenegro hat Serbien geerbt, darunter den Sitz bei den Vereinten Nationen (UNO). Bisher haben neben Kroatien auch Russland, Island und die Schweiz den jüngsten europäischen Staat anerkannt.

Sanader erwähnte am Montag auch die Verantwortung Montenegros für die Beteiligung an der „großserbischen Aggression“ 1991-1992. Man sei aber überzeugt davon, dass Podgorica historische Fakten anerkenne. Bereits in der Früh hatte Sanader Präsident Stjepan Mesic von dem Schritt unterrichtet. „Wir respektieren den Willen der Bürger Montenegros, der beim Referendum zum Ausdruck kam“, sagte Sanader bei einem Treffen. Mesic stimmte der Entscheidung, Montenegro anzuerkennen, zu.

Am 21. Mai hatten sich 55,5 Prozent der Bürger Montenegros für die Selbstständigkeit und den damit verbundenen Austritt aus dem gemeinsamen Staatenbund mit Serbien ausgesprochen.

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