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Kroatien: "Einige Jahre" Warten auf EU-Beitritt

Der slowenische Staatspräsident Janez Drnovsek bezweifelt, dass Kroatien zusammen mit Bulgarien und Rumänien in die EU aufgenommen wird.

Es werde „einige Jahre“ dauern, erklärte Drnovsek heute, Freitag, in einem Gespräch mit dem slowenischen Radio. Der kroatische EU-Beitritt im Jahr 2007 wäre möglich, wenn man den Prozess mit beiden Ländern, die ihre Beitrittsverhandlungen schon abgeschlossen haben, „aufhalten“ würde. Das sei jedoch weniger wahrscheinlich, meinte er.

Drnovsek betonte ausdrücklich, dass die Lösung strittiger Fragen zwischen beiden Nachbarstaaten nicht im Zusammenhang mit dem kroatischen EU-Beitritt zu sehen sei. Eine „Druckausübung“ Sloweniens als EU-Mitgliedstaat auf Kroatien komme nicht in Frage. „Erpressung“ sei keine europäische Politik. So etwas wäre in Europa unannehmbar und wer das tun würde, könnte sich selbst großen Schaden anrichten, sagte Drnovsek. Damit reagierte er offensichtlich auf Anregungen aus einigen slowenischen politischen Kreisen, die fordern, die Lösung der Grenzfrage mit Kroatien solle Slowenien als Bedingung für den kroatischen EU-Beitritt stellen.

Er sei nicht überzeugt, dass offene Fragen mit Kroatien in Direktverhandlungen noch vor dem kroatischen EU-Beitritt gelöst werden, meinte er. Nach seinen Worten gibt es innerhalb der EU einige „ungelösten Punkte“, zum Beispiel zwischen Spanien und Großbritannien wegen Gibraltar, „und man lebt trotzdem friedlich miteinander“. Die Unfähigkeit, diesen Streit aus der Welt zu schaffen, gehe jedoch eher zu Lasten Kroatiens, sagte Drnovsek, ein Einvernehmen mit dem nördlichen Nachbarstaat würde Kroatien bestimmt „nützen und auf sehr positive Reaktion der EU-Mitgliedsländer“ stoßen.

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