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Kärntnerstraßen-Kaufhaus: Modelle im Architekturzentrum zu sehen

Der britische Architekt David Chipperfield erläuterte gestern sein Siegerprojekt, das bis 2010 realisiert werden soll.

“Glücklicher Weise ist eine Privatfirma nicht gebunden an die öffentliche Wettbewerbsordnung.” Diesen Stoßseufzer konnte sich Wiens Planungsstadtrat Rudi Schicker (S) gestern, Montag, Abend im Architekturzentrum Wien (Az W) bei der öffentlichen Präsentation der Wettbewerbsbeiträge für ein “Peek & Cloppenburg”-Kaufhaus in der Kärntnerstraße nicht verkneifen. Ohne die Verpflichtung einer europaweiten offenen Ausschreibung konnte die deutsche Modehandelskette einen prominent besetzten geladenen Wettbewerb veranstalten.

Mit David Chipperfield (London), Richard Meier (New York), Jose Raphael Moneo (Madrid) und Eduardo Souto de Moura (Porto) war ein Quartett internationaler Architektur-Stars eingeladen worden, schließlich sollen die von Peek & Cloppenburg so genannten “Weltstadthäuser” eine besondere Verbindung zwischen Architektur und Mode herstellen, wie P & C-Generalbevollmächtigter Horst Clemens erläuterte. Die dabei eingereichten Entwürfe sind bis 2. März im Az W ausgestellt, und Jury-Präsident Rüdiger Lainer hob besonders Chipperfields gelungene Lösung im “Spiel zwischen Offenheit und Geschlossenheit” hervor.

Chipperfield selbst, der betonte, für das Projekt die Typologie alter Wiener Kaufhäuser besonders gründlich studiert zu haben, erläuterte, dass er im Gegensatz zu seinen Kollegen, die meist auf transparente Glasfassaden gesetzt hatten, den Haus-Charakter des Gebäudes nicht verleugnen wollte: “Daher war die Idee des Fensters bei den Planungen von allem Anfang stark präsent.” Markante Fensterzeilen werden daher den zwischen Himmelpfort- und Johannesgasse gelegenen Bau dominieren, der nach der EURO 2008 in Angriff genommen werden soll.

“Sowohl die Architektur als auch das Kaufhaus sind ein großer Gewinn für die Wiener Innenstadt”, freute sich der Planungsstadtrat, den nur ein einziger Umstand zu ärgern schien: “Obwohl er in Wien als Erster den Zuschlag bekam, wird uns Innsbruck zuvorkommen.” Dort errichtet der prominente Architekt, der zahlreiche Museumsbauten errichtet hat und zurzeit auch mit dem Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel betraut ist, das Kaufhaus “Tyrol”. Der zentral gelegene und 30.000 Quadratmeter große Neubau, in den mehr als 120 Millionen Euro investiert werden, soll bereits Ende 2009 eröffnet werden.

In Wien war Chipperfield unter jenen acht Architekten, die zur Teilnahme am Wettbewerb für die “Bahnhof City” beim künftigen Wiener Hauptbahnhof eingeladen wurden. Nach Protesten ruht das Verfahren derzeit, um zu klären, ob das Projekt gemäß Bundesvergabegesetz EU-weit hätte ausgeschrieben werden müssen.

Ausstellung “Architekturwettbewerb Weltstadthaus Peek & Cloppenburg Kärntnerstraße”, Architekturzentrum Wien Halle F3, bis 2. März, 10-19 Uhr

http://www.azw.at

http://www.davidchipperfield.co.uk

http://www.peek-cloppenburg.at

 

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