Kärntner soll Stieftochter missbraucht haben
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine Stieftochter rund drei Jahre lang missbraucht zu haben – er bekannte sich nicht schuldig.
Quälen und Vernachlässigen
Der Mutter des Opfers wurde das Verbrechen des Quälens und Vernachlässigens Unmündiger zur Last gelegt. Die 51-Jährige soll nicht nur Hilfeleistung unterlassen, sondern bei den Übergriffen auch zugesehen haben. Sie blieb der Verhandlung fern, der Prozess wurde vertagt.
Zu den Übergriffen gegenüber der heute 22-jährigen Frau soll es zwischen 1997 und 2000 gekommen sein. Ihrer Mutter war das Sorgerecht bereits 1995 – zwei Jahre nach der Scheidung vom leiblichen Vater – aufgrund akuter Vernachlässigung entzogen worden. Alle zwei Wochen war sie aber zu Besuch bei Mutter und Stiefvater, dort soll es – teilweise sogar mehrmals täglich – zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Vier Jahre Leiden… sechs Jahre Schweigen
Zu einer Anzeige kam es erst im Jahr 2006, nachdem die junge Frau sich während eines Krankenhausaufenthaltes einer Psychotherapeutin anvertraute. Mehrere Gutachten von zwei Sachverständigen attestieren dem Opfer eine schwere Störung der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung einerseits durch die Vernachlässigung der Mutter, andererseits durch sexuellen Missbrauch. Ausständig ist noch das Gutachten über die Verhandlungsfähigkeit der 51 Jahre alten Mutter, diese soll nicht nur Hilfeleistung unterlassen, sondern bei den angeklagten Übergriffen sogar zugesehen haben. Sie befindet sich derzeit in der psychiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt.