Kärntner Polizei hob internationalen Schlepperring aus
Die Organisation hat zwischen 2006 und 2009 rund 100 nigerianische Asylwerber nach Österreich sowie ausgehend von Österreich in andere EU-Länder gebracht, gab die Sicherheitsdirektion am Dienstag bekannt.
Der Hauptverdächtige, ein 32 Jahre alter Nigerianer der in Wien lebt, legte bereits ein umfangreiches Geständnis ab. Er hat die Schleppungen teilweise selbst durchgeführt, durchführen lassen oder organisiert. Auch mittels Scheinehen wurden Personen in diverse Länder geschleust. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt veranlasste in den Wohnungen der Tatverdächtigen Hausdurchsuchungen. Dabei fanden die Beamten umfangreiches Beweismaterial.
“Es gibt weitere Mittäter rund um Österreich, dahingehend ermitteln wir noch”, sagte Herbert Poimer vom Landeskriminalamt gegenüber der APA. Die Asylwerber wurden hauptsächlich mit dem Flugzeug transportiert, am jeweiligen Zielort angekommen erhielten sie entweder die Dokumente des Haupttäters oder von Personen aus dessen Freundeskreis. “Er hat quasi geschaut, welches Foto zu welcher Person passt”, so Poimer. Ein Dokument schlug mit 500 Euro zu Buche, eine Scheinehe war zwischen 5.000 und 15.000 Euro zu haben.