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Kritik wegen Mottaki-Besuch bei Spindelegger

Spindelegger empfängt iranischen Minister
Spindelegger empfängt iranischen Minister ©APA (epa)
Der für Sonntag geplante Besuch des iranischen Außenministers Manouchehr Mottaki bei Außenminister Spindelegger in Wien hat heftige Kritik hervorgerufen.

Die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) bezeichnete dem Empfang am Freitag als “völlig unverständlich”. Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zeigt sich laut Aussendung des iran-kritischen Bündnisses “Stop the Bomb “empört”.

Die IKG verurteilte den Empfang durch Spindelegger “auf das Schärfste”. Mottaki sei “einer der prominentesten Vertreter eines Regimes, das zur Vernichtung des Staates Israel aufruft, Konferenzen von Holocaust-Leugnern organisiert, verdeckt atomare Aufrüstung betreibt und für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich ist.”

Weiters hieß es in einer IKG-Aussendung: “Am 11. Dezember 2006 hatte Mottaki die Holocaust-Konferenz in Teheran eröffnet, an der insgesamt 67 prominente Rechtsradikale und teilweise gerichtlich verurteilte Holocaust-Leugner teilgenommen hatten. Dazu zählten prominente Namen wie Robert Faurisson, Frederick Toeben oder der Ku Klux Klan-Mann David Duke. Es stellt sich die Frage ob Europa, und insbesondere gerade Österreich, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren gezogen hat und bereit ist, diese in der Gegenwart hinsichtlich des Iran anzuwenden. Appeasement ist schon einmal mit katastrophalen Folgen gescheitert.”

“Ein Staat wie Iran, der seine politische Opposition (bis zu Folter und Hinrichtung) unterdrückt und nach außen hin gegen einen anderen Staat, Israel, in der Manier der Nationalsozialisten hetzt und diesem Land mit Auslöschung droht, entspricht nicht unseren zivilisatorischen Mindestanforderungen. Einen solchen Staat durch den offiziellen Empfang eines seiner führenden Politiker aufzuwerten, sollte auf breite Ablehnung stoßen”, wurde Jelinek in einer Aussendung von “Stop the Bomb” zitiert.

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