AA

Kritik auch aus der FPÖ: "Video ist ungustiös und desaströs"

Manfred Haimbuchner kritisiert das "Ibiza-Video" scharf.
Manfred Haimbuchner kritisiert das "Ibiza-Video" scharf. ©APA/EXPA/JFK
Das am Freitag aufgetauchte Strache-Video hat der oberösterreichische Landeschef der Freiheitlichen, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, am Samstag scharf kritisiert. "Das Video ist ungustiös, ist desaströs", sagte Haimbuchner im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Er selber werde zwar nicht nach Wien gehen, wolle sich aber stärker dort einbringen. “Ich denke, das ist notwendig”, so Haimbuchner. Gleichzeitig stellte der blaue Landeschef in Abrede, dass das Video ein Sittenbild der FPÖ zeichne. Es habe sich “überhaupt niemand kaufen lassen”.

Haimbuchner distanziert sich von Ereignissen

Haimbuchner distanzierte sich auch von den Ereignissen. Er selber sei “Landesparteiobmann einer eigenständigen Landesorganisation” und lasse sich “sicher nicht in den Schmutz ziehen”, sagte er.

Der im Gespräch befindliche Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) als Vizekanzler-Nachfolger habe das Vertrauen Haimbuchners. Eine Fortsetzung der Koalition hielt er für möglich. Gleichzeitig bekräftigte der stellvertretende Landeshauptmann, man müsse ein “bestimmtes Milieu ausschalten, wo es irgendwelche Zweifel noch geben kann”.

Tschürtz: Habe von Gesprächen nichts gewusst

Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz hatte wie FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache 2017 auf Ibiza geurlaubt. Er sei “sechs-, siebenmal” im Urlaub auf der Baleareninsel gewesen mit einem Freundeskreis, sagte Tschürtz am Samstag in Eisenstadt. Zum Inhalt des Videos meinte er: “Nein, wir haben uns am Strand getroffen, aber von irgendwelchen Gesprächen habe ich nichts gewusst.”

Im Hinblick auf die Regierungskrise auf Bundesebene hob Tschürtz die rot-blaue Zusammenarbeit im Burgenland hervor. “Man wird sehen, wie es am Montag aussieht”, gab er sich abwartend zum von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) angekündigten Koalitionsausschuss.

Das Statement des inzwischen zurückgetretenen Vizekanzlers Heinz Christian Strache (FPÖ) habe ihn “tief bewegt”, sagte Tschürtz: “Es ist mit Menschlichkeit verbunden, mit Ehrlichkeit, er hat auch gesagt, das war a b’soffene G’schicht. So viel Menschlichkeit muss man auch einmal zeigen, ehrlich sein und das hat mich inspiriert.”

“Man hat ja auch erkennen können, was da gelaufen ist”, meinte der FPÖ-Landesparteiobmann: “Das war ja nicht einfach irgendwie von heute auf morgen, sondern es war lange vorbereitet.” Angesprochen auf das Ibiza-Video, sagte Tschürtz: “Das wissen wir, dass das nicht ok ist. Es war jeder etwas schockiert, aber jetzt hat sich natürlich das so ergeben. Und ich glaube auch, dass die Freiheitliche Partei jetzt eine Riesenchance bekommt, sich zu beweisen in den nächsten Monaten und man wird sehen, wie es ausgeht.”

FPÖ-Gremien tagen am Sonntag

Die FPÖ-Gremien werden aufgrund der Regierungskrise am morgigen Sonntagnachmittag zusammentreten. Das Parteipräsidium soll dem Vernehmen nach ab circa 16.00 Uhr tagen, der Ort war vorerst noch offen.

Die blauen Gremien werden nach den am Samstag verkündeten Rücktritten von Parteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache und dem geschäftsführenden Klubchef Johann Gudenus über das weitere Vorgehen innerhalb der FPÖ beraten.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Kritik auch aus der FPÖ: "Video ist ungustiös und desaströs"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen