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Kritik an Seipel nach RH-Rohbericht

Seipel &copy APA
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Nachdem weitere Details aus einem Rechnungshof- Rohbericht zum Kunsthistorischen Museum (KHM) bekannt wurden, sieht sich KHM-Direktor Wilfried Seipel erneut mit scharfer Kritik und Rücktrittsforderungen konfrontiert.

In dem Rechnungshof-Rohbericht werden die Eröffnungsbilanz und weitere Abschlüsse des Museums als „den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchhaltung und Bilanzierung“ nicht entsprechend bezeichnet. Darüber hinaus werden u. a. Überweisungen auf das Konto des „Vereins der Museumsfreunde“, nicht genehmigte Ausstellungen in Japan, Personalkosten und Ankäufe durch Seipel kritisiert, berichtet der „Standard“ am Dienstag.

Reicht für “sofortige Suspendierung “

Der „Standard“ zitierte Einzelheiten aus dem Rohbericht. Grünen- Kultursprecher Wolfgang Zinggl meinte dazu am Dienstag, dass mehrere Details für sich „in der Privatwirtschaft für die sofortige Suspendierung des Geschäftsführers“ ausreichten. Zinggl ortete eine „Reihe von Gesetzesverstößen“, u. a. gegen das Museumsgesetz, das Einkommenssteuergesetz und das Beamtendienstrecht.

In dem Rechnungshof-Rohbericht werde kritisiert, dass Kunststaatssekretär Franz Morak (ÖVP) im KHM seinen 55. Geburtstag gefeiert habe und die Kosten in der Höhe von 5.736,88 Euro vom Museum übernommen worden waren. Für von 48.119 Euro (1998) auf 64.717 Euro (2002) gestiegene Repräsentationskosten konnten seitens des Museums ebenso wenig alle Belege im Original vorgelegt werden wie für diverse Dienstreisen.

Ausstellungen ohne Genehmigung

Für zwei Ausstellungen des KHM in Japan in den Jahren 1998 und 1999 habe es keine Genehmigung durch das Bildungsministerium gegeben. Bei einer anderen Ausstellung in Japan (1995/96) waren vom japanischen Auftraggeber 55.408 Euro „auf das Subkonto des Vereins der Museumsfreunde in Wien“ eingezahlt worden, die nach Ansicht des Rechnungshofes auf das Bankkonto des KHM überwiesen werden hätten müssen.

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