“Denn dass derartige Fotos umgehend für Propagandazwecke missbraucht werden, ist klar”, sagte ein Sprecher der Ministeriums dem Ö1-Mittagsjournal am Dienstag. Netrebko hatte bereits mehrfach öffentlich ihre Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin bekräftigt.
Netrebko hatte sich am Sonntag in St. Petersburg mit dem ostukrainischen Separatistenführer Oleg Zarjow gezeigt und gemeinsam mit ihm und einer Fahne von “Neurussland” posiert. Sie überreichte Zarjow einen Scheck über mehrere tausend Euro, dieser sei für das Opern- und Balletthaus in der umkämpften ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk gedacht, sagte sie.
Auch im Internet sieht sich Netrebko massiver Kritik ausgesetzt. Auf der Facebook-Seite der Sängerin war am Dienstag unter anderem “Schande über dich!” oder “Zieh doch ins Kriegsgebiet” zu lesen. Viele offenbar aus der Ukraine stammende Autoren der Kommentare schrieben von einer “riesigen Enttäuschung”.
“Anna, gib deinen österreichischen Pass zurück!” oder “Sie sollten lieber beim Singen bleiben” hieß es in weiteren Kommentaren. Oft wurde zum Boykott von Netrebko-Konzerten und -CDs aufgerufen. Die Diva tritt in den berühmtesten Opernhäusern der Welt auf. In einigen Kommentaren wurde die Sopranistin aber gelobt. “Danke aus Donezk, Anna!” und “Respekt für die mutige Tat”, hieß es dort etwa.