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"Kristallisationsfigur" Gorbach: Wie Hochegger den Minister schmückte

"Kreativer, leistungsorientierter, entscheidungsstarker und wirtschaftskompetenter Gestalter der österreichischen Politik" - all das ist der ehemalige Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ/BZÖ) - zumindest nach Meinung des Lobbyisten Peter Hochegger.

Kurzum, Gorbach ist eine “Kristallisationsfigur”, wie aus dem “Ideenkonzept zur Positionierung von Bundesminister Hubert Gorbach und des bmvit” von Hochegger hervorgeht. Weiters heißt es in dem Papier, das “profil online” Montagmittag veröffentlicht hatte, dass die Reisen von Gorbach “medial zu inszenieren” wären, wie dies beim “ersten” Wienbesuch “ausgezeichnet umgesetzt” wurde.

Interessant sind auch die Vorschläge Hocheggers für den ehemaligen FPÖ-Verkehrsminister Mathias Reichhold. Für diesen sollte gar ein Arbeitsteam gebildet und Marktforschung betrieben werden. In der Arbeitsgruppe sollte sich unter anderem auch Walter Meischberger einfinden, gegen den derzeit in der Causa Buwog bzw. Grasser von der Staatsanwaltschaft ermittelt wird. Kostenpunkt für die Steuerzahler: 197.760 Euro – wobei die 32.960 Euro Mehrwertsteuer ja wieder ins Budget zurück geflossen wären. Nach “profil”-Informationen sollen sowohl die Expertisen zu Gorbach wie auch zu Reichhold vom Verkehrsministerium gezahlt worden sein.

Neben dem Steuerzahler griff auch die börsenotierte und teilstaatliche Telekom Austria für die Konzepte von Hochegger tief in die Tasche. Für das damalige Vorstandsmitglied Gernot Schieszler wurde ein Konzept im Wert von 465.000 Euro erstellt, geht aus den von “profil” veröffentlichten Unterlagen hervor. Alleine für einen “Value Creation Lunch” hätte die Produktion der Menükarten 350 Euro gekostet. Pikant dabei: Bei dem Dummy für die Dinnereinladung steht als Platzhalter für das künftige Schieszler-Buch “On Bullshit”. Unhöflich, wo doch Schieszler laut Konzept ein “Menschenfreund” (“Good Citizen”) ist.

Im Konzept für den damaligen Telekom-Festnetzvorstand Rudolf Fischer ist zu lesen, dass dieser “unverwechselbar in der österreichischen Manager-Elite” ist. Welcher Tätigkeit Fischer zur Zeit nachgeht, ist nicht bekannt. Die Telekom hat nach Eigenangaben keinen Kontakt mehr zu ihm. Im Firmenkompass scheint Fischer nicht aktiv auf.

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