Es sei ein „Zynismus“, dass die Regierung bei der Befragung Steuerreform und Hochwasser-Hilfe als Alternativen stellen wolle, sagte Haider in der Nacht auf Dienstag gegenüber der „ZiB3“. Die Steuerreform brauche man, was man hingegen nicht brauche, seien die Abfangjäger. Um diese Alternative werde es bei dem von ihm angekündigten Volksbegehren gehen, stellte Haider klar.
Mit der von Riess-Passer geplanten Volksbefragung spiele man die vom Hochwasser betroffenen Bundesländer gegen die von ihm verschonten Gebiete in Österreich aus, erläuterte der Kärntner Landeshauptmann seine Ablehnung: „Wenn das Solidarität ist, dann verabschiedet sich Österreich von jeder politischen Kultur.“
Zuvor hatte sich Haider bei einer Sitzung der Landesparteileitung der Kärntner FPÖ am Montagabend in St. Veit an der Glan Rückendeckung für seinen Kurs geholt. In einer mit 77:3 Stimmen angenommenen Resolution sprach sich die Parteispitze für ein Volksbegehren über die Durchführung einer Steuerreform im Jahr 2003 und gegen den Ankauf der Abfangjäger aus. „Wir sehen das als Maßnahme einer notwendigen Korrektur eines falschen politischen Weges“, teilte FPÖ-Landesparteiobmann Martin Strutz nach der Sitzung der APA mit. Riess-Passers Vorschlag einer Volksbefragung bezeichnete Strutz als „nicht zielführend“.
Gegen die Resolution hat laut Strutz unter anderem auch Sozialminister Herbert Haupt (F) gestimmt. In allen Wortmeldungen während der vierstündigen Sitzung sei Haider und seinem Weg die Solidarität versichert worden. Heftige Kritik habe man dagegen an den Aussagen der Bundesparteispitze und insbesondere an jenen von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) geübt, die für das Jahr 2003 geplante Steuerreform um ein Jahr zu verschieben. Haider selbst habe in der Sitzung dargelegt, dass die Steuerreform sein Wahlversprechen gewesen sei. Er habe daran erinnert, dass er auch den Kinderscheck und die Reduzierung der Zuwanderung allen Widerständen zum Trotz umgesetzt habe.