AA

Krise beim Barca eskalierte

Beim FC Barcelona ist nach der 0:3-Heimpleite gegen den FC Sevilla Feuer am Dach. Die frustrierten Anhänger ließen ihre Wut am Vereinspräsidenten Joan Gaspart aus.

Rufe wie “Dimisión!” (Rücktritt) und “fuera!” (raus) hallten dem Klubchef aus 55.000 Kehlen entgegen. Aber der 58-Jährige hielt dem “historischen Pfeifkonzert” Stand. In den Augen der Fans ist Gaspart derjenige, der das Fußball-Flaggschiff Kataloniens in den Untergang treibt. Das 0:3 gegen den Abstiegskandidaten Sevilla, der bis dahin noch kein Auswärtsspiel gewonnen hatte, ließ die Krise beim FC Barcelona eskalieren. Der 16-fache spanische Meister liegt in der Primera Division nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Nie zuvor in ihrer 103-jährigen Vereinsgeschichte standen die Blau-Roten so schlecht da. In den letzten fünf Punktspielen erzielten Kluivert, Saviola und Co. nur ein Tor. Da zählt auch die seit Saisonbeginn anhaltende Sieg-Serie in der Champions League wenig.

Mit einem Trainerwechsel scheint es längst nicht mehr getan zu sein. Der Volkszorn richtet sich gegen den Präsidenten, der den unbeliebte niederländische Coach van Gaal im Sommer zurückgeholt hatte. Gaspart muss sich vorwerfen lassen, den einst vorbildlich geführten Klub in den Ruin zu treiben. Er verschliss seit seinem Amtsantritt im Sommer 2000 drei Trainer, gab fast 200 Millionen Euro für neue Spieler aus, die sich zum großen Teil als Fehleinkäufe erwiesen, holte aber keinen Titel. “Das Publikum im Camp Nou hat sein Urteil gesprochen. Es will keinen van Gaal und keinen Gaspart mehr haben”, schrieb die Zeitung “La Vanguardia”. Die gesamte Presse der Stadt unterstützt die Forderung nach dem Rücktritt des Clubchefs. Gaspart hielt noch in der Nacht mit Vorstandsmitgliedern eine Krisensitzung ab. “Ich denke nicht daran zurückzutreten, und ich werde auch den Trainer nicht entlassen”, erklärte er. “Ich habe 25 Jahre lang mein Leben und meine Arbeit für Barca gegeben.”

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Krise beim Barca eskalierte
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.