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Kriminalstatistik Wien: Weniger Morde, Einbrüche und Taschendiebstähle

©bilderbox.at (Symbolbild)
Die Wiener Kriminalstatistik liegt, zumindest was die Zahl der Anzeigen betrifft, etwa im Bundestrend. Rückläufig waren die Delikte Mord, Einbruch und Taschendiebstahl.

Die Aufklärungsquote sank um 1,2 Prozentpunkte von 31 auf 29,8 Prozent. Die Spitze der Wiener Polizei – Vizepräsidentin Michaela Kardeis und Landespolizeikommandant Karl Mahrer – zeigten sich am Freitag bei einer Pressekonferenz dennoch erfreut.

Aufklärungsquote gesunken und gestiegen zugleich
2009 hatte nämlich ein Fall mit mehr als 6.000 geklärten Internetbetrügereien die Statistik und die Aufklärungsquote deutlich nach oben verzerrt. Hätte es diesen Fall nicht gegeben, wäre 2009 auch die Aufklärungsquote deutlich niedriger gelegen, wie Mahrer und Kardeis erläuterten. So könne man von einem Anstieg der Quote sprechen. Außerdem sei, so Mahrer, die Aufklärung in den Monaten Mai und Juni mit 31,6 bzw. 31,8 Prozent am höchsten gewesen.

Weniger Morde in Wien
Details aus einigen Deliktsparten: Hannes Scherz, stellvertretender Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung, korrigierte unter anderem einen Medienbericht von Anfang Juni, in dem von einer Steigerung der Morde die Rede gewesen war. Heuer gab es mit zehn vollendeten Tötungsdelikten gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 einen Rückgang um drei. Neun der zehn wurden geklärt, offen ist lediglich der Fund von Leichenteilen eines amtsbekannten Polen im Kraftwerk Freudenau. Der Mann sei schwer krank und immer wieder starker Konsument von Drogen gewesen. “Es besteht auch die Möglichkeit einer Suchtgiftleiche”, sagte Scherz.

Straßen- und Bankraub rückläufig
Rückgänge gab es beim schweren Raub und beim Straßenraub. Auch die Zahl der Banküberfälle ist rückläufig – entgegen dem Bundestrend. Es habe intensivere Beratungen mit den Banken gegeben, seitens der Mitarbeiter der Geldinstitute kommen nun bessere Fahndungshinweise. “Außerdem ist es uns gelungen, die Beutehöhe stark zu mindern”, erklärte Scherz. Nicht zuletzt werden häufig Belohnungen ausgelobt, was die Zahl der Hinweise vor allem bei brauchbarer Qualität der Fahndungsfotos stark steigert. Doch teilweise ist die Achillesferse bei den Alarmkameras nach wie vor vorhanden. “Die Banken sparen auch ein bisschen”, meinte der Kriminalist. Mehr als verdoppelt haben sich die Handtaschenraube.

Zahl der Einbrüche gesunken
Rückgänge gab es bei Einbrüchen in Wohnungen, Wohnhäuser, Geschäfte und Autos. Ebenso wurden auch weniger Pkw gestohlen, “auch wenn die Vorliebe für Fahrzeuge aus dem VW-Konzern ungebrochen” sei, wie der Leiter des Landeskriminalamts, Alfred Tikal, sagte. Ein Minus wurde auch beim Taschendiebstahl verzeichnet.

Verstärkter Einsatz von U-Bahnstreifen
Schwerpunkte will die Wiener Polizei in den nächsten Monaten unter anderem gegen den offenen Suchtgifthandel in der U-Bahn sowie gegen die illegale Migration setzen, wie Kardeis sagte. Dazu will man unter anderem die uniformierte Präsenz verstärken, etwa durch die U-Bahnstreifen und Schwerpunkte. Die U-Bahnstreifen haben seit 2. September 2009 28.850 Identitäten festgestellt, 1.378 Personen festgenommen, davon 1.017 nach der Strafprozessordnung.

Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität
Auch Zivilstreifen sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Dafür wurde unter anderem die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) verstärkt. Gegen Einbrecher, Taschen- und Autodiebe wurden teils Steuerungsgruppen und eigene Ermittlungsgruppen im Bereich des Landeskriminalamts eingerichtet, teils die Arbeit bereits bestehender Sokos unterstützt. Auch auf die Tatortarbeit wurde ein Schwerpunkt gelegt. Nicht zuletzt wird auf Prävention besonderen Wert gelegt, was laut Mahrer unter anderem gegen Taschendiebe ein probates Mittel sein kann.

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