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Kriminalstatistik Wien - Spitzenwert bei Wohnhauseinbrüchen erreicht

Traurige Zahlen: Trotz verstärkter Maßnahmen der Polizei ist die Gesamtkriminalität deutlich gestiegen.

Nachdem die Kriminalitätsrate in den ersten Monaten 2009 bereits deutlich gestiegen ist, hat die Wiener Polizei zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Dazu zählten bundesländerübergreifenden Einsätze, die Gründung der Soko-Ost oder die U-Bahnstreife mit Schwerpunkt Suchtgiftkriminalität. Dennoch ist die Gesamtkriminalität gestiegen. “Die Sokos wurden ja nicht geboren, weil es uns so gut geht”, argumentierte Polizeipräsident Gerhard Pürstl. “Wir haben auf Trends reagiert und merken ab Jahresmitte eine Dämpfung, was auf diese Maßnahmen zurückzuführen ist.”

Bei den Wohnhauseinbrüchen wurde 2009 mit 1.968 Einbrüchen in Wien der Spitzenwert des vergangenen Jahrzehnts gemessen, sagte Pürstl. In diesem Bereich wolle man die Maßnahmen auch 2010 verstärken und etwa die Tatortarbeit intensivieren. “Es wäre wichtig, bei jedem Tatort eine Spur zu finden.” Das Bewusstsein müsse dahingehend gestärkt werden, dass man Kriminalität nicht nur mit Befragung bekämpfen kann, sondern Sachbeweise notwendig sind. “Beamte, die am Tatort arbeiten, müssen in der Lage sein, verwertbare Spuren zu sichern”, sagte er.

Dieser Deliktsbereich sei vorwiegend “organisiert”. Organisierte Täterstrukturen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Kriminal- und Fremdenpolizei, zudem seien verstärkte Strukturermittlungen nötig. Einbrüche seien laut Pürstl “nicht mehr das Delikt des typischen Wiener Strizzis”.

Die Polizei müsse aber auch noch sehr viel Präventionsarbeit leisten. Immerhin sei in Wien nur jeder zehnte Wohnraum durch Alarmanlagen gesichert. “Und in 50 bis 60 Prozent der Fällen ist die Alarmanlage nicht aktiv”, meinte Pürstl.

2010 wolle man außerdem die Polizeiinspektionen durch den Abbau von administrativen Tätigkeiten weiter entlasten und zur Verstärkung auf Post- und Telekommitarbeiter setzen. Der Personalstand bei der Wiener Polizei werde vorerst gleichbleiben, kündigte Landespolizeikommandant Karl Mahrer an. 5.349 Beamte waren im vergangenen Jahr “tatsächlich eingesetzt” (von diesem Wert ist die Zahl der Polizeischüler, der Karenzierten oder der für andere Bereiche abgestellten Beamten bereits abgezogen).

Seit 2009 sollen bis zunächst 2013 jährlich 450 Polizeischüler in der Bundeshauptstadt aufgenommen werden. Laut Prognose bis 2015 werden dann 6.700 Beamte ihren Dienst in Wien verrichten, was einem Plus – selbst wenn man die Zahl der Abgänge wegrechnet – von über 1.200 Neuzugängen entspräche, kündigte Mahrer an.

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