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Kriminalstatistik Wien: Mehr Anzeigen, mehr Aufklärungserfolge

Immer noch das Hauptproblem: Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser.a
Immer noch das Hauptproblem: Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser.a ©Bilderbox
In Wien sind Wohnungseinbrüche nach wie vor das Hauptproblem. Gegen Automarder, Räuber und Geschäftseinbrecher konnte die Polizei hingegen Erfolge verzeichnen.

In Wien ist die hohe Zahl an Einbrüchen in Wohnungen und Einfamilienhäuser weiter ein Hauptproblem der Kriminalitätsbekämpfung. Erfolge hatte die Polizei gegen Automarder und bei Geschäftseinbrüchen. Das geht aus der Statistik der angezeigten Straftaten von Jänner bis November 2009 hervor.

In den ersten elf Monaten wurde in der Bundeshauptstadt in 8.864 Wohnungen und 1.819 Wohnhäuser eingebrochen, ein Plus von 11,4 bzw. 66,4 Prozent. “Wohnraumeinbruch ist unser zentrales Problem”, sagte Christof Hetzmannseder, Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung der Bundespolizeidirektion Wien, am Freitag der APA.

Sondergruppen und Prävention

Gegenmaßnahmen laufen auf mehreren Schienen: “Zum einen gibt es die kürzlich im Landeskriminalamt ins Leben gerufenen Sondergruppen, die gegen Intensivtäter kämpfen, die organisiert und gewerbsmäßig agieren. Neben der Repression wird auf verstärkte Tatortarbeit gesetzt, damit mehr Delikte geklärt werden”, erläuterte Hetzmannseder. “Wichtig ist aber auch die Prävention. Der Bürger kann sich mit Hilfe unseres Beratungsdienstes über Selbstschutz informieren.”

Deutlich eingebremst wurde hingegen die Zahl der Einbrüche in Büros und Geschäftslokale (minus 20,6 Prozent, insgesamt 3.893). Rückgänge gab es auch bei Einbruchsdiebstählen in Autos (minus 8,7 Prozent). Hetzmannseder führte diese Entwicklung auf “gezielte Streifentätigkeit” sowie den Umstand zurück, dass es mehrmals gelungen sei, Tätergruppen zu fassen, die gleich für eine Vielzahl einschlägiger Delikte verantwortlich waren.

Taschendiebstahl in Öffis gestiegen

Weitere Wiener Details: Raubdelikte sind insgesamt um 10,3 Prozent gesunken. So gab es 46 Banküberfälle gegenüber 59 im Vergleichszeitraum 2008. Raub von Mobiltelefonen ging um 37,1 Prozent zurück.

Die Zahl der Ladendiebstähle ist laut Hetzmannseder mit 7.669 Fällen exakt gleich hoch wie im vergangenen Jahr. Beim Taschendiebstahl an öffentlichen Orten gab es einen Rückgang um 9,2 Prozent, in öffentlichen Verkehrsmitteln stieg die Zahl der angezeigten “Taschlzieher-Delikte” hingegen um 6,3 Prozent auf 7.292. Beim Taschendiebstahl in geschlossenen Räumen bzw. in Geschäften gab es ebenfalls ein Plus (6,2 Prozent).

Um Auswirkungen der neu eingeführten U-Bahnstreifen statistisch festzumachen, sei es noch zu früh, da in die ausgewerteten Daten nur die bereits dem Staatsanwalt angezeigten Delikte einfließen. Sicher könne man aber davon ausgehen, dass die Deliktzahlen im Suchtmittelbereich durch die sichtbare Präsenz “massiv gedrückt” würden, sagte Hetzmannseder. Insgesamt gab es im Drogenbereich ein Anzeigenplus von rund zehn Prozent.

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