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Kriminalprävention an Schulen mit Initiative "Under 18"

Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner präsentierten die Initiative "Under 18".
Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner präsentierten die Initiative "Under 18". ©APA/GEORG HOCHMUTH
Im Vorjahr wurden in Österreich im Rahmen der Initiative "Under 18" rund 4.500 Workshops der Polizei zur Kriminalprävention an Schulen durchgeführt.

Das sagte der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamts, Manuel Scherscher, am Dienstag auf einem Medientermin in der Wiener Neuen Mittelschule Wendstattgasse.

Das Regierungsprogramm sieht solche Kurse vor. Noch bis Beginn des neuen Schuljahres sollen auch entsprechende Gewaltschutzkonzepte ausgearbeitet werden, hieß es aus dem Bildungsministerium.

Polizei führte 2022 4.500 Präventionsworkshops in Schulen durch

Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) präsentierten die Initiative "Under 18" am Dienstag in der Schule in Favoriten. Im Zuge des Präventionsprogrammes wurden laut Innenministerium österreichweit bereits rund 450 Beamtinnen und Beamte von Experten des Bundeskriminalamtes ausgebildet, die Schulen bei der Präventionsarbeit unterstützen sollen. Die Zielgruppe des Programmes seien dabei Jugendliche im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, hieß es. Schwerpunkte der Kurse sind laut Ministerium die Bereiche Gewalt, Gewalt im Internet und Drogenprävention. Die Workshops könnten von den Schulen selbst angefordert werden, hieß es. "Jede Schule, die Unterstützung braucht, wird einen Workshop bekommen", sagte Polaschek. Ziel müsse daher sein, Schüler und Schülerinnen für diese Themen zu sensibilisieren, so der Minister.

Massiver Anstieg bei Cyber-Kriminalität verzeichnet

Der Innenminister sagte, die Kriminalstatistik der vergangenen Jahre zeige einen massiven Anstieg der Internetkriminalität. "Allein 2022 sind knapp 60.200 Delikte angezeigt worden, eine Steigerung von 2021 auf 2022 um mehr als 30 Prozent." Jugendliche und Kinder seien hier sowohl Täter wie auch Opfer, "in dem sie über Chatgruppen oder soziale Medien andere Jugendliche bedrohen. Aber auch, indem sie Opfer von sexueller Belästigung über das Internet werden", meinte Karner. Ziel müsse daher sein, Kinder und Jugendliche für diese Gefahren zu sensibilisieren. Polaschek hob hervor, dass aktuell an der gesetzlichen Grundlage für die Gewaltschutzkonzepte gearbeitet werde. Diese solle noch bis zum Sommer vorliegen, so Polaschek.

In 16 Tagen zum Präventionsbeamten

Die Ausbildung der Präventionsbeamtinnen und Beamten dauert laut Innenministerium 16 Tage. Finanziell honoriert wird eine solche Zusatzqualifikation jedoch nicht. "Die Beamten führen die Workshops neben ihrer eigentlichen Streifentätigkeit durch", sagte Scherscher. Daniel Landau, Bildungskoordinator der Bundesregierung, der auch in das Konzept zur Schulung der Beamtinnen und Beamten involviert war, wies am Rande des Termins auch auf die angespannte Personalsituation bei der Polizei hin. Wer Prävention wolle, müsse diese auch ermöglichen, sagte Landau zur APA. Mehr Stellen für die Exekutive seien darum dringend erforderlich, hieß es.

(APA/Red)

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