Die Leiche der 16-jährigen Julia Kührer, die nach Jahren des vergeblichen Suchens nach dem vermissten Mädchen in einem Keller gefunden worden war, wies Brandspuren auf. Man nahm an, dass der Täter versuchte, die Überreste der Leiche mittels Brandbeschleuniger anzuzünden und unkenntlich zu machen.
Um Gewissheit zu erlangen, wie dies vonstatten gegangen sein könnte, hat nun ein Gerichtsgutachter einen Versuch mit dem selben Brandbeschleuniger unternommen, der am Fundort nachgewiesen wurde, wie der “Kurier” am Dienstag berichtete. Dazu wurde in der Feuerwehrschule Tulln der Erdkeller, in dem die Überreste gefunden worden waren, naturgetreu nachgebaut.
Der nachgestellte Brand bringt Sicherheit
Dann steckte Brandsachverständiger Christian Tisch ein totes Schwein in ähnliche Kleidung und Schuhe, wie sie Kührer getragen hatte, übergoss den Tierkörper mit dem Beschleuniger und zündete ihn an. Laut “Kurier” brannte und gloste das Feuer vier Stunden lang. Damit scheine bewiesen, dass der Täter versucht hat, die Überreste des Mädchens zu beseitigen, heißt es in dem Bericht.
Die Schülerin aus Pulkau im Bezirk Hollabrunn war am 27. Juni 2006 verschwunden. Nach jahrelangen Ermittlungen rollte das Bundeskriminalamt den Fall neu auf. Im Mai 2010 wurden in Zusammenhang mit dem Kriminalfall drei Verdächtige festgenommen, aber kurz darauf mangels Indizien wieder entlassen. Am Abend des 30. Juni 2011 entdeckten dann Nachbarn – durch Zufall, wie es hieß – das Skelett des Mädchens in einem Erdkeller auf einem Grundstück im nahen Dietmannsdorf. Der Fall Julia Kührer ist nach wie vor ungeklärt.