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Krenn hält Sex-Skandal für überzogen

Wenige Tage nach dem Beginn der apostolischen Visitation der Erzdiözese St. Pölten meldet sich der dortige Bischof Kurt Krenn wieder zu Wort.

Gegenüber dem „Neuen Volksblatt“ meint Krenn zur Kinderporno-Affäre im Priesterseminar, an der Angelegenheit sei “überhaupt nichts dran“.

Es werde so getan, „als wäre das eine Riesengeschichte, die zu bewältigen ist. Das ist es nicht. Es ist ein Student gefunden worden, der was gemacht hat.“ Vorwürfe, er habe die Kinderporno-Affäre vertuscht, wies Krenn zurück. Er habe bereits im November den Sicherheitsdirektor informiert.

Zu Fotos, die den zurückgetretenen Leiter des Seminars Ulrich Küchl und den ehemaligen Subregens Wolfgang Rothe mit Seminaristen in homoerotisch wirkenden Posen zeigen, sagte Krenn, es gebe „auch die Möglichkeit, dass an den Fotos herumgepfuscht wurde.“ Allerdings dürfe es solche Motive im Falle der Echtheit der Fotos in einem Priesterseminar nicht geben.

Seine Aussage, die St. Pöltener Affäre gehe seine Bischofskollegen „einen Dreck an“, will Krenn nicht zurück nehmen. Dies sei nicht beleidigend. „Ich nehme das nicht zurück. Weil ich meine, wenn es jemanden nichts angeht, dann geht es ihn nichts an.

Krenn teilt in dem Interview auch mit, dass er vor wenigen Monaten mit einer lebensgefährlichen Blutvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er sei jedoch wieder vollständig genesen. Die Ursache habe man nicht feststellen können. Gerüchte, jemand könnte versucht haben, ihn zu ermorden, wies Krenn zurück: „Ich kenn meine Pappenheimer, die mich nicht mögen, aber dass sie mich gleich aus der Welt schaffen würden, das glaube ich nicht.“

“Wünsche mir Ruhe zum Arbeiten”

Krenn wünscht sich außerdem „Ruhe zum Arbeiten“. Das sagte der 68-Jährige am Montag im Gespräch mit Radio Oberösterreich. Den Apostolischen Visitator Klaus Küng bezeichnete Krenn als „großartigen Mann“, der die Wahrheit herausfinden werde. Mit ihm selbst werde es weitergehen, „wie’s der liebe Gott will“, sagte Krenn, der nach wie vor im Mühlviertel weilt.


Küng werde die Interviews Krenns „nicht kommentieren“, erklärte unterdessen Bernhard Augustin, der Sekretär des Visitators, auf Anfrage der APA. Krenn dürfe „keine Stellungnahme in der Causa abgeben“, habe aber „kein Redeverbot“.

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