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Kremlgegner Nawalny muss dreieinhalb Jahre ins Gefängnis

Alexej Nawalny vor einem Moskauer Gericht
Alexej Nawalny vor einem Moskauer Gericht ©APA (AFP)
Der Kremlgegner Alexej Nawalny ist in einem international scharf kritisierten Prozess zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden.

Eine Moskauer Richterin begründete das Urteil am Dienstagabend mit der Verletzung von Bewährungsauflagen in einem früheren Prozess. Anhänger Nawalnys riefen unmittelbar nach der Urteilsverkündung zu Protesten in Moskau auf.

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Der Oppositionspolitiker hatte sich nicht wie vorgeschrieben bei den Behörden gemeldet, nachdem im August ein Giftanschlag auf ihn verübt worden war. Nawalny hatte sich in Deutschland behandeln lassen und war erst im Jänner wieder nach Russland zurückgekehrt. Nach seiner Rückkehr wurde er umgehend in Untersuchungshaft genommen.

Liebesbeweise in Richtung Ehefrau

Nawalny folgte den Ausführungen der Richterin mit einem verschmitzten Lächeln, um zu signalisieren, was er vom Prozess hält. Für Aufsehen sorgte, dass er Liebesbeweise in Richtung seiner Frau Julia schickte, die der Urteilsverkündung mit versteinerter Miene folgte. So zeichnete Nawalny mit seinem Zeigefinger ein Herz auf die Plexiglasscheibe, hinter der er stand.

Kritik am Urteil

Der deutsche Außenminister Heiko Maas bezeichnete das Urteil als "herben Schlag" gegen Freiheitsrechte und Rechtsstaatlichkeit in Russland. "Alexej Nawalny muss unverzüglich freigelassen werden", teilte Maas mit. Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics forderte darüber hinaus die Verhängung von EU-Sanktionen gegen Russland

(APA/Reuters/AFP)

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