Kremation als würdevolle Alternative
Inzwischen ist die Kremation eine würdevolle Alternative zur Erdbestattung geworden, stellt Claus Kergel, Geschäftsführer des Krematoriums, einen Wandel in der Bestattungskultur fest. Denn während vor zehn Jahren in Vorarlberg Feuerbestattungen noch die Ausnahme waren, werden nach der neuesten Statistik mehr als zwei Drittel aller Verstorbenen eingeäschert, im Schnitt doppelt so viele als im übrigen Österreich. Pro Jahr finden in Hohenems rund 1400 Kremationen statt.
Dabei war der Weg zum Krematorium lange und schwierig, erinnert sich Kergel, Wegbereiter der Feuerbestattung in Vorarlberg, an sehr komplizierte Verhandlungen mit Politikern und der Bevölkerung. Probleme gab es mit Anrainern, die Umweltbelastungen und eine Minderung der Wohnqualität befürchteten. Erst als sich die Hohenemser Bürgerinnen und Bürger am 13. Juli 1997 in einer Volksabstimmung für einen Standort in ihrer Stadt aussprachen, konnte der Grundstein gelegt werden. Heute gibt es keinerlei Probleme mehr, auch nicht mit den direkten Nachbarn, so Kergel.
Würdevoller Abschied
Friede und Würde strahlt auch das schlichte Gebäude am Rande der Stadt Hohenems aus. Es erscheint weniger als ein Ort der Trauer, sondern vielmehr als Stätte des Abschieds mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen in einer anderen Welt. Auf Wunsch der Angehörigen werden Verstorbene im Raum der Ruhe bis zu zwei oder drei Tage aufgebahrt, damit die Seele Zeit hat, den Körper zu verlassen. Uns ist es ein ganz besonderes Anliegen, auf die Bedürfnisse der Hinterbliebenen so weit wie möglich einzugehen, tun Kergel sowie seine Mitarbeiter alles, um Verwandten und Bekannten den Abschied zu erleichtern.
Im Raum der Wandlung erfolgt die Einäscherung, die unabänderliche Wandlung der körperlichen Hülle. Eine Kremation dauert zwei bis drei Stunden. Damit eine Verwechslung der Aschenbehälter ausgeschlossen ist, begleitet eine Schamottmarke mit laufender Nummer jeden Sarg von der Überführung über die Kremation bis Übergabe der Urne an den Bestatter.
Modernste Technik
Durch modernste Kremationstechnik ist es möglich, die vorgeschriebenen strengen Grenzwerte einzuhalten oder zu unterschreiten. Bisher gab es keinerlei Störungen beim Betrieb der Einäscherungsöfen und der Filteranlage. Überwacht wird der Kremationsvorgang per Computer, der alle Abläufe, angefangen von der Temperatur bis zur Steuerung der Abgasanlage, detailliert aufzeichnet.
Der Umgang mit dem Tod ist nicht nur zu Allerheiligen ein Thema. Das beweist das Interesse an der Feuerbestattung. Wöchentlich haben wir zwei bis drei Führungen (Kergel).
ZUR PERSON
Claus Kergel
Geboren: 17. Oktober 1961
Wohnort: Fußach
Familie: Lebensgemeinschaft, zwei Kinder
Berufliche Laufbahn: Lehre als Mechaniker, Meisterprüfung, Ausbildung zum Sicherheitsingenieur
Hobby: Skifahren, Wassersport, Natur