Die Gruppierung war darauf spezialisiert, auf den Magnetstreifen der Kreditkarten gespeicherte Daten auszulesen, indem sie bei Geldausgabeautomaten oder -terminals illegal Vorrichtungen installierten. Mit Hilfe dieses sogenannten Skimmings wurden neue Karten hergestellt und überwiegend in Ländern außerhalb der EU zu verwenden, in denen beim Bezahlen kein PIN-Code erforderlich ist. Genannt wurden die USA und Afrika.
Internationale Bande
45 der 59 Verdächtigen wurden in Bulgarien gefasst, neun in Italien, je zwei in Spanien und den USA sowie einer in Polen. Der Aktion waren monatelange, von Europol koordinierte Ermittlungen vorausgegangen, die in Italien ihren Ausgang genommen hatten. Federführend war dort die Staatsanwaltschaft in der apulischen Stadt Trani. Bei der Aktion handelte es sich um eine der größten gegen Kreditkartenbetrüger in den vergangenen Jahren, hieß es bei Europol.
Europol-Direktor Rob Wainwright wies auf das Problem der Magnetstreifen auf Kreditkarten hin: Solange es diese gebe, sei Skimming möglich. Und Kreditkartenbetrug ist einer der lukrativsten Zweige der organisierten Kriminalität: 2009 wurde in der EU ein Schaden von 1,5 Milliarden Euro angerichtet.
APA