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Krawallstarter bei Wiener Derby ausgeforscht

Ein 23-Jähriger löste offenbar die Krawalle aus
Ein 23-Jähriger löste offenbar die Krawalle aus
Im Rahmen des 311. Wiener Fußball-Derbys zwischen Rapid und der Austria (2:3) war es am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion zu Ausschreitungen gekommen. Auslöser ist eine aus dem Austria-Fansektor abgefeuerte Leuchtkugel gewesen. Die Polizei berichtete am Dienstag, dass der Krawallstarter nun ausgeforscht wurde: Es handelt sich um einen 23-Jährigen, der bei der Austria mit Stadionverbot belegt ist.


Der 23-Jährige schoss die Leuchtkugel in einen neutralen Familiensektor. Es kam daraufhin zu tumultartigen Raufereien. Augenzeugen zufolge war es zuvor zu Provokationen von beiden Seiten gekommen.

Es gab nach den Zwischenfällen am Sonntag nach aktuellen Angaben insgesamt drei Festnahmen, drei Personen wurden verletzt. Außerdem hagelte es Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz.

103 aus Ungarn mit zwei Reisebussen angereiste Fans des Budapester Fußball-Clubs Ferencvaros, befreundet mit einem Rapid-Fanclub, wurden von der Polizei in der Schüttelstraße abgefangen, bevor sie in Stadionnähe gelangen konnten. Die Hooligans hatten Steinschleudern, Nunchakus und teilweise Messer bei sich, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Die Ungarn besaßen keine Match-Karten. Sie trugen Bein- und Armschoner sowie Mundschutz.

Die Austria hatte die Vorfälle auf das Schärfste verurteilt. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach sich am Montag auf APA-Anfrage dafür aus, dass Videodaten auch bei der Begehung von verwaltungsrechtlichen Straftaten, zum Beispiel dem Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen, zur Auswertung herangezogen werden könnten. Bisher war dies lediglich bei strafrechtlich relevanten Vorfällen möglich.

Sowohl den Vereinen als auch an den Krawallmachern beim Wiener Fußball-Derby am vergangenen Sonntag beteiligten Personen droht in verbandsinternen Verfahren Ungemach durch die Bundesliga. Wie die Liga am Dienstag mitteilte, reichen die Sanktionen im “Klubverfahren” bis zu einer Geldstrafe von 150.000 Euro, einzelnen Personen drohen bundesweite Stadionverbote.

“Gegen ausgeforschte Beteiligte werden unverzüglich Stadionverbotsverfahren durchgeführt”, erklärte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer in einer Aussendung. Dies sei nach Datenübermittlungen durch das Innenministerium und Anträgen der Clubs möglich. Die Stadionverbote würden für mindestens sechs Monate und maximal bis zehn Jahre ausgesprochen.

Die Bundesliga wies auch auf die Möglichkeit der Vereine hin, unmittelbar Hausverbote auszusprechen. Diese Maßnahmen könnten durch behördliche Meldeauflagen sowie gerichtliche Sportstättenbetretungsverbote unterstützt werden.

Sowohl Rapid als auch die Wiener Austria hätten nun zehn Tage Zeit, schriftliche Stellungnahmen abzugeben sowie sämtliche sachdienliche Beweise vorzulegen. Der Senat 1 werde im Anschluss eine Entscheidung fällen.

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