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Krawallen in Kopenhagen

Bei Straßenkrawallen in Kopenhagen haben vier Demonstranten aus der Autonomenszene und zwei Polizeibeamte zum Teil erhebliche Verletzungen erlitten.

Wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte, sollten 213 festgenommene Teilnehmer an den Auseinandersetzungen vom Samstagabend Untersuchungsrichtern vorgeführt werden. Einer der Demonstranten gegen die geplante Räumung des „Ungdomshuset“ („Jugendhaus“) verlor vier Finger, als ein Knallkörper in seiner Hand explodierte.

Bei den Krawallen nach einer sonst friedlichen Demonstration gegen die angekündigte Räumung des Jugendhauses bewarfen vermummte Demonstranten Polizisten mit Pflastersteinen, zerstörten Schaufensterscheiben und errichteten Barrikaden. Die Polizei begründete ihr nach Augenzeugenberichten hartes Vorgehen auch mit der Verletzung des in Dänemark geltenden Vermummungsverbotes. In der vergangenen Woche waren Autonome aus Deutschland sowie aus den Nachbarländern Schweden und Norwegen nach Kopenhagen gereist, um das „Ungdomshuset“ im Stadtteil N-rrebro gegen die erwartete Zwangsräumung zu verteidigen.

Das 1982 besetzte und den Jugendlichen später von der Stadt Kopenhagen zur Nutzung überlassene Haus ist an eine Freikirche verkauft. Der Sprecher einer Unterstützungsgruppe für das Jugendhaus kündigte am Sonntag im Rundfunk die Einstellung aller Aktivitäten ein. Er begründete dies mit der von Demonstranten zu verantwortenden Gewalttätigkeit.

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