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Krankl im Interview

Vor den letzten zwei Länderspielen in der EM-Qualifikation in den Niederladen und in Wien gegen Tschechien stellte sich ÖFB-Teamchef Hans Krankl im Trainingscamp in Bad Tatzmanndorf zum Interview.

APA: Mit welchen Erwartungen gehen Sie mit dem Nationalteam in die zwei kommenden Länderspiele?
Krankl: “Wir wollen uns besser verkaufen und besser abschneiden als in den Hinspielen in Wien gegen Holland (Anm.: 0:3) und in Prag gegen Tschechien (0:4). Wir wollen zeigen, dass die Mannschaft schon ein wenig gereift ist.”

APA: Gegen die Oranjes hatten wir erst in der 74. Minute die erste, halbe Torchance. Was werden Sie anordnen, damit wir früher zu Möglichkeiten kommen?
Krankl: “Gegen diese große Fußball-Nation, gegen die es keine Schande ist, zu verlieren, wird es auswärts noch schwieriger für uns. Man muss mehr tun, selber agieren, um zu Torchancen zu kommen.”

APA: Stehen für Sie für das Samstag-Länderspiel in den Niederlande schon einige Fixstarter fest?
Krankl: “Die Elf steht im Großen und Ganzen fest, aber ich will die Aufstellung nicht schon jetzt sagen. Die Art und Weise, wie wir spielen wollen, die Taktik, die Raumaufteilung und zu fast 100 Prozent auch die personellen Entscheidungen sind in meinem Kopf. Doch es kann sich im Training noch jemand besonders aufdrängen oder aber auch verletzten.”

APA: Zur Tormann-Frage: Der junge Rapidler Helge Payer hat zuletzt mit Leistungen in seinem Verein stark aufgezeigt. Könnte es auf dieser Position vielleicht zu einer Änderung kommen?
Krankl: “Das ist momentan kein Thema für mich. Beide sind sehr gute Freunde, beide für mich gleich gut und beide arbeiten sehr gut zusammen. Mandl ist mein Einser und Payer mein Zweier, sie haben damit kein Problem.”

APA: Wie sieht es mit der Kapitänsrolle aus? Flögel hat zuletzt gegen Costa Rica gespielt, obwohl er vorher nicht für Austria zum Einsatz gekommen war. Hingegen spielte Austria-Kapitän für seinen Verein, aber dann nicht gegen die Mittelamerikaner.
Krankl: “Wenn Thomas Flögel im Team steht, ist er auch mein Teamkapitän, darauf habe ich mich festgelegt. Wenn er am Samstag in Rotterdam aufgestellt wird, dann führt er auch das Team aufs Feld.”

APA: Wie kommentieren Sie das Auftreten unserer Klubs auf der internationalen Bühne?
Krankl: “GAK sehr, sehr gut. So muss man sich verkaufen, die Räume eng machen, beinhart und auf Konter aus sein. Die Grazer haben leider die Chancen nicht genützt und sind unglücklich ausgeschieden. Austria war in kämpferischer, nicht in spielerischer Hinsicht auswärts viel besser als in der Bundesliga, das 0:0 war in Ordnung. Und die Paschinger haben als kleiner Provinz-Verein Österreich ganz großartig vertreten.”

APA: Welche Aussichten haben unsere vier Vertreter nun in der ersten UEFA-Cup-Runde?
Krankl: “Austria – Dortmund schätze ich mit 50:50 ein. Ich finde nicht, dass Borussia viel besser als die Violetten sind, die sich aber als Mannschaft noch finden müssen. Der GAK ist gegen Oslo großer Favorit. Der FC Kärnten hat mit Feyenoord einen ganz schweren Brocken und ist natürlich Außenseiter. Bei SV Salzburg – Udinese sehe ich Vorteile für die Italiener.”

APA: Wie beurteilen Sie die Entwicklung in der T-Mobile-Bundesliga und die Spitzenstellung der Rapidler?
Krankl: “Die Meisterschaft befindet sich auf einem guten Weg, Rapid hat man nicht so stark erwartet. Es ist eine junge Mannschaft, die auf der einen oder anderen Position noch korrigiert gehört, dann wird sie noch besser. Aufsteiger SV Mattersburg ist ein Beispiel für die positive Aufbruchstimmung in der Liga, in der kein Verein davonzieht. Austria, GAK und Rapid sind meine Titelfavoriten. Ich hoffe, es bleibt so interessant und spannend.”

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