Krankl hob Positiva hervor
“Das Unentschieden ist okay. Die Leistung kann man mit dem ersten Treffen mit den Slowaken nicht vergleichen”, resümierte der ÖFB-Teamchef in seiner Nachbetrachtung. Er hatte sich noch am späten Vorabend die wichtigsten Szenen auf Video angesehen und gab sich im Gegensatz zu seinem ersten Kommentar nach Spielende etwas kritischer.
Dass zu Beginn nicht alles klaglos laufen würde, wäre ihm auf Grund einiger Ausfälle klar gewesen. Wir müssen uns verbessern, besonders im spielerischen Bereich”, sagte Krankl, der die negative Kritik den Journalisten und der Öffentlichkeit überlässt. Er stelle sich immer vor die Mannschaft, die Fehler würden intern besprochen.
Als Pluspunkte führte er an: Die Mannschaft hat über 90 Minuten eine sehr gute Einstellung gezeigt, ist lange taktisch gut gestanden, hat die Räume eng gemacht, nie aufgegeben und bis zum Schluss gezeigt, dass sie den Ausgleich will.” Gleich mehrmals hat der Wiener das Verlusttor im TV studiert. Da waren wir nicht aggressiv.” Es sei eine Kettenreaktion aus Passivität gewesen, Keeper Mandl habe am allerwenigsten Schuld gehabt.
Dem Konter in der 64. Minute beim Stand von 0:1, als drei Österreicher einem Slowaken gegenüberstanden, trauerte Krankl auch noch am Tag danach nach. Scharner hätte steiler auf Haas spielen müssen, dann wäre er alleine gewesen oder hätte dem besser postierten Schopp auflegen müssen. Besondere Freude kam dafür nach dem Ausgleich seines Jokers” Kollmann auf. Das hat er im Stile eines Torjägers gemacht, schon die Ballannahme war riesig,” meinte der einstige Goleador.
Seinen neuen Kapitän Ivanschitz, der nach den Achillessehnen-Problemen noch Trainingsrückstand aufweist und daher nie ins Spiel kam, nahm Krankl in Schutz. Da muss er durch”, sprach Krankl dem Rapidler Mut zu. Er sieht Ivanschitz als Inbegriff der neuen Generation.
Für die nächsten zwei Testspiele für die im Herbst beginnende WM- Qualifikation hat sich Krankl schon eine grobe Marschroute vorgegeben. Gegen Luxemburg probieren wir es offensiver, mit mehr Druck. Da wollen wir mehr Tore erzielen und uns auf Aserbaidschan einstimmen.” Gegen die Russen soll hingegen die Taktik angewandt werden, die er für England und Polen plant.