AA

Kostensteigerungen am Liesingbach

Das Wiener Kontrollamt hat die Umgestaltung des Liesingbaches in Augenschein genommen. Statt 4,3 Mio. Euro, wie ursprünglich veranschlagt, kostete das Projekt letztlich 10,4 Mio. Euro.

Diese Steigerung um 140 Prozent habe zwar vor allem mit der Erweiterung des Projekts zu tun, heißt es in dem der APA vorliegenden Bericht des Kontrollamts. Man habe aber auch auf Bodenerkundungen verzichtet und überhöhte Honorare bezahlt.

Zusatzkosten von 2,12 Mio. Euro kamen etwa deshalb zu Stande, weil man auf kontaminiertes Erdreich stieß, das man beim Bau und auch für Aufschüttungsarbeiten am neuen Islamischen Friedhof nicht wiederverwerten konnte. Dabei, so das Kontrollamt, habe es Hinweise auf frühere Firmenansiedlungen von Färbereien und Seifenfabriken gegeben. Der Friedhof, der möglicherweise noch heuer fertig werden könnte, verteuerte sich dadurch (sowie durch archäologische Grabungen) um 651.000 Euro.

Die Wasserbauabteilung MA 45 hätte „bei sorgfältigem Studium des Leitprojekts“ erkennen können, dass Bodenverunreinigungen zu erwarten gewesen seien, so die Kontrollamtskritik. Auch mit der Kanalabteilung MA 30 hätten sich die Wasserbauer absprechen sollen. Diese hätten für ihre Kanalarbeiten im Vorfeld der naturnahen Umgestaltung des Baches nämlich Bodenproben erstellen lassen, diese aber nicht auf Verunreinigungen untersucht.

Bei den Wiener Grünen sprach man angesichts dieses Berichts von „Schlampereien von A bis Z“. Eine sinnvolle Planung hätte eine solche Kostenexplosion ersetzt, meinte Gemeinderätin und Kontrollausschuss-Mitglied Waltraut Antonov. Die Errichtung des Friedhofs werde von den Grünen trotzdem ausdrücklich begrüßt, hieß es.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Kostensteigerungen am Liesingbach
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen