Kosovo: UNMIK und KFOR verurteilten Zusammenstöße
Die gegen UNMIK und KFOR gerichtete Gewalt würde eine “flagrante Verletzung der UNO-Resolution 1244” darstellen, betonten sie am Montag. Bei den Unruhen war es auch zum Gebrauch von Schusswaffen gekommen. Durch die Gewalt sei die “rote Linie überschritten worden”, welche für die serbischen Führern im Nord-Kosovo und die Vertreter Belgrads klar definiert worden sei, hieß es von UNO-Seite. Die UNMIK und die KFOR würden nun die Kontrolle im Norden von Mitrovica wieder übernehmen, betonten Rossin und Bout de Marnhac.
Der serbische Premier Vojislav Kostunica erklärte unterdessen, dass Belgrad Beratungen mit Russland über eine “notwendige gemeinsame Reaktion” führe, damit “jede Form der Gewalt gegen die Serben sofort eingestellt” werde.
Der serbische Ministerpräsident verurteilte mit Verweis auf die am 17. Februar einseitig ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo den “Gewalteinsatz gegen die Serben, die sich der Errichtung eines Quasi-Staates auf dem Gebiet Serbiens” widersetzten. “Die UNO-Mission hat zum grundlegenden Ziel, die Gewalt in Kosovo und Metohija (Metochien) zu verhindern und nicht die Gewalt und die Einschüchterung von Serben durchzuführen. Wir protestieren daher aufs Schärfste”, teilte Kostunica in einer Aussendung seines Kabinetts mit. Der UNO-Sicherheitsrat trage die volle Verantwortung dafür, den Serben im Kosovo entsprechend der UNO-Resolution 1244 Sicherheit zu gewährleisten und müsste daher alle unerlässlichen Schritte unternehmen, unterstrich Kostunica.
Der stellvertretende kosovarische Ministerpräsident Hajredin Kuqi verteidigte hingegen das Vorgehen der UNO-Einsatzkräfte. Seine Regierung habe von Anfang an gefordert, dass UNO und KFOR im nördlichen Mitrovica Recht und Gesetz herstellten und die Institutionen dort schützten. “Es war eine gerechte Aktion und die richtige Aktion”, sagte Kuqi laut der Nachrichtenagentur AP.
Bei den Zusammenstößen zwischen lokalen Serben und der UNO-Polizei sowie den KFOR-Truppen war es gekommen, nachdem die Polizei in den frühen Morgenstunden das Gebäude des Gerichtes der Vereinten Nationen in Mitrovica, das am vergangenen Freitag von Serben besetzt worden war, gestürmt und geräumt hatte.