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Kosovo: Stimmen werden neu ausgezählt

Die 660.000 Stimmzettel der Parlamentswahl in der abtrünnigen südserbischen Provinz Kosovo werden noch einmal ausgezählt. Das hat die Wahlkommission in Pristina entschieden.

Sie reagierte damit auf Behauptungen des Wahlsiegers, der LDK des amtierenden Provinzpräsidenten Ibrahim Rugova, seine Partei habe zwischen 48 und über 50 Prozent der Stimmen erhalten. Das vorläufige offizielle Endergebnis hatte den LDK-Anteil auf 45 Prozent beziffert.

Die Wahl vor einer Woche gilt als Auftakt für die Verhandlungen über die staatsrechtliche Zukunft dieser fast nur noch von Albanern bewohnten Provinz. Die serbische Minderheit hatte die Abstimmung aus Protest gegen die schlechte Sicherheitslage boykottiert. Der für das Kosovo zuständige orthodoxe Bischof Artemije verlangt jetzt jedoch eine eigene neue Wahl für seine serbischen Landsleute.

Bei den von Mitte kommenden Jahres an geplanten Verhandlungen wollen die Albaner die Unabhängigkeit des Kosovo erreichen. Die Serben setzen sich für die Wiederherstellung der Souveränität der Republik Serbien ein. Seit das serbische Militär im Sommer 1999 durch NATO-Luftangriffe zum Rückzug gezwungen wurde, wird die Region von den Vereinten Nationen verwaltet.

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