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Kosovo: Serben fordern Militärverwaltung

Nach den Unruhen in der südserbischen Provinz Kosovo hat der Kosovo-Beauftragte der serbischen Regierung die Einführung der Militärverwaltung verlangt.

„Die Militärverwaltung ist die einzige Lösung für die augenblickliche Situation“, sagte Nebojsa Covic nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Beta am Montag in Pristina. „Nur mit einer Militärverwaltung können die paramilitärischen (albanischen) Strukturen aufgelöst werden“, begründete Covic seine Forderung.

Zahlreiche serbische Politiker vertraten die Meinung, die UN-Verwaltung sei im Kosovo mit ihrem Ziel gescheitert, das friedliche Zusammenleben der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit zu ermöglichen. Als Beispiel für diesen Misserfolg sei der Zerfall des gemeinsamen Polizeidienstes anzusehen, sagte der serbische Kosovo-Politiker Rada Trajkovic. Zahlreiche serbische Polizisten verließen die gemeinsame Polizei, die von den UN-Behörden 1999 aufgestellt worden war.

In Belgrad wurden am Freitag zwei führende Polizisten ihrer Ämter enthoben, weil sie die Demolierung der Moschee in der vergangenen Woche nicht verhindert hatten. Der Polizeipräsident von Belgrad und der Polizeichef des Zentralen Stadtbezirks seien dafür verantwortlich, dass die Moschee nicht genügend geschützt war und dass randalierende junge Männer das Gotteshaus anzünden konnten, begründete das serbische Innenministerium seine Entscheidung.

Im Kosovo wurde am Montag der NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer erwartet. Das Bündnis hatte in den letzten Tagen zusätzliche Soldaten ins Kosovo geschickt, um die von ihr geführte internationale Schutztruppe KFOR zu verstärken.

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