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Kosovo feierte "vollständige Unabhängigkeit"

Martti Ahtisaari bei der Ankunft in Pristina
Martti Ahtisaari bei der Ankunft in Pristina
Im Parlament in Prishtina ist am Montag das Ende der internationalen Überwachung der Unabhängigkeit des Kosovo gefeiert worden. Auf einer Festsitzung sprachen Premier Hashim Thaci, der frühere UNO-Vermittler Martti Ahtisaari und als einziger Spitzenvertreter eines befreundeten Staates und Unabhängigkeits-Unterstützers Außenminister Spindelegger.


Dem Kosovo volle Souveränität zuzugestehen, sei ein klares Zeichen des Vertrauens, in Institutionen, Führer und Volk des Kosovo, sagte der Vizekanzler. Zugleich betonte er, dass die internationale Gemeinschaft im Kosovo präsent bleibe, wenn sich auch die Qualität des Verhältnisses zwischen den Missionen und der Regierung ändere. “Eine Übergangsperiode endet für den Kosovo, und eine neue Ära beginnt: Sein Weg in Richtung EU”, sagte Spindelegger, der im Rahmen der Feiern einen Staatsorden für Frieden, Demokratie und Humanismus verliehen bekam.

Österreich werde den Kosovo weiterhin unterstützen, versicherte er. Als große Herausforderungen für den Kosovo nannte Spindelegger die Integration des serbisch dominierten Nordkosovo, den Dialog mit Serbien, den Kampf gegen Korruption und Organisierte Kriminalität und den Aufbau einer soliden Wirtschaft.

Die Länder, die die Unabhängigkeit des Kosovo von Anfang an unterstützt haben – darunter Österreich – hatten den jungen Staat bereits per Wiener Vereinbarung von Anfang Juli aus ihrer Überwachung entlassen. Gut viereinhalb Jahre nach Ausrufung der Unabhängigkeit trat am Montag auch der Lenkungsrat der Unabhängigkeits-Unterstützer, der sonst in Wien tagte, ein letztes Mal in Prishtina zusammen.

Die Unterstützer-Staaten betrachten Ahtisaaris Plan, der die Überwachung der Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz vorsah, für umgesetzt, indem alle Punkte wie Schutz und Selbstbestimmung für die serbische Minderheit in Gesetze gegossen worden seien. Die albanisch dominierte kosovarische Regierung räumt allerdings selbst ein, dass im Nordkosovo, wo die dortige serbische Mehrheitsbevölkerung den Staat Kosovo ablehnt, bisher nicht verwirklicht wurde.

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