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Kosovo: Brennende Gotteshäuser

Der ethnisch dominierte Hass im Kosovo ist wieder voll entbrannt. Bei Kämpfen zwischen Serben und Albanern kamen am Mittwoch rund 22 Menschen ums Leben.

Es gab rund 500 Verletzte, darunter auch ein österreichischer Exekutivwachebeamter. In der Nacht ging in Belgrad die fast 500 Jahre alte einzige Moschee in Flammen auf. Im Kosovo wurden mehrere serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster angezündet.

Am Donnerstag in der Früh war die Lage ruhig. Die Friedenstruppen erwägen indes eine Verstärkung ihrer Einheiten durch Kontingente aus Bosnien-Herzegowina. Eine Einheit von 100 bis 150 US-Soldaten der Stabilisierungstruppe in Bosnien (SFOR) sei bereits auf dem Weg in die südserbische Provinz, teilte ein NATO-Sprecher in Brüssel mit. Zwei weitere SFOR-Einheiten seien in Bereitschaft.

Laut Innenministerium wurde der Steirer nur leicht verletzt und ist weiter einsatzbereit. Der Beamte sei im Zuge der Unruhen in Pristina gemeinsam mit norwegischen Kollegen im Einsatz gewesen, als aus einer aufgebrachten Menschenmenge mit Kalaschnikows gefeuert wurde. Vor einer Handgranate konnten sich die internationalen Polizisten hinter einer Hausmauer zwar noch in Sicherheit bringen; der Polizist, der in Österreich dem Einsatzkommando „Cobra” in Wiener Neustadt angehört, sei aber durch einen Splitter oder aufgewirbelten Stein am Oberarm getroffen worden.

Das Innenministerium und auch das Justizministerium stellen im Kosovo mehrere Exekutivwachebeamte (Polizei, Gendarmerie). Sie nehmen mit Kollegen aus zirka 50 weiteren Nationen klassische Polizei-Aufgaben wahr, werden aber auch für die Ausbildung der lokalen Polizei KPS eingesetzt. Am Mittwochabend waren auch Soldaten aus dem 500 Mann zählenden österreichischen KFOR-Kontingent zum Einsatz gekommen.

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