Die Zeitung beruft sich auf den jüngsten Bericht des EU-Planungsteams (EUPT) für den Kosovo. Die EU-Mission, die die derzeitige UNO-Mission im Kosovo (UNMIK) ablöst, soll demnach Anfang September voll funktionsfähig sein.
Im Weltsicherheitsrat beginnt am Dienstag die Debatte über den Vorschlag des UNO-Vermittlers Martti Ahtisaari zum Status des Kosovo. Der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica und der Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu werden daran teilnehmen. Belgrad widersetzt sich einer Unabhängigkeit des Kosovo, wofür sich andererseits Pristina einsetzt. Nach etwa einjährigen Verhandlungen konnten die beiden Seiten nicht zu einer wesentlichen Annäherung der entgegengesetzten Standpunkte gelangen. Ahtisaari schlug daher eine Unabhängigkeit unter internationaler Aufsicht vor.
Auch wenn Kostunica ein Scheitern des Vorschlags Ahtisaaris im Weltsicherheitsrat als erstes nationales und staatliches Interesse Serbiens bezeichnete und offenbar auf ein russisches Veto hofft, haben sich die Belgrader Behörden der Kommunikation mit dem EU-Planungsteam offenbar nicht versperrt. Laut jüngstem EUPT-Bericht wurden die serbischen Behörden über die geplante Mission voll informiert. Die Reaktionen darauf seien positiv gewesen und es gebe Raum für weiteren Dialog, berichtete das Belgrader Blatt unter Berufung auf den EUPT-Bericht.
Laut Vecernje novosti bereitet das EU-Planungsteam auch eine Strategie für den Nordkosovo vor. Entsprechend dem Vorschlag Ahtisaaris soll die seit dem Kriegsende zwischen Albanern und Serben geteilte Stadt Kosovska Mitrovica künftig aus zwei Gemeinden bestehen, während ein gemeinsamer Ausschuss für die Koordination sorgen soll. Im Nordkosovo leben etwa 20.000 von schätzungsweise 150.000 Serben, die 1999 in der Provinz geblieben waren. Rund 250.000 Kosovo-Serben waren beim Abzug serbischer Streitkräfte aus der Provinz nach Serbien und Montenegro geflüchtet.
