AA

Kosmische "Seifenblase": Spektakuläres Foto zeigt sterbenden Stern

Geist eines sterbenden Sterns: der Planetarische Nebel ESO 378-1
Geist eines sterbenden Sterns: der Planetarische Nebel ESO 378-1 ©ESO
Was aussieht wie eine Seifenblase, die wie der Geist eines Sterns in der gespenstischen Dunkelheit des Weltraums leuchtet, mag übernatürlich und geheimnisvoll erscheinen. Dabei handelt es sich um ein bekanntes astronomisches Phänomen: ein Planetarischer Nebel, der Überrest eines sterbenden Sterns. Dessen UV-Strahlung lässt das Gas leuchten.
Atemberaubend Bilder aus den Tiefen des Alls
Die besten Hubble-Bilder

Die Europäische Südsternwarte (Eso) hat ein spektakuläres Bild eines sterbenden Sterns veröffentlicht. Die Aufnahme zeigt den Südlichen Eulennebel im Sternbild Wasserschlange (Hydra), wie die Südsternwarte am Mittwoch in Garching bei München mitteilte.

Bei der rot und blau schimmernden Gasblase handelt es sich um die abgestoßene Hülle eines alten Sterns, der sich dem Ende seiner Existenz nähert. Das Foto sei das bislang beste von diesem Himmelsobjekt, das die Katalognummer ESO 378-1 trägt.

Die abgestoßene Gashülle legt den heiß glühenden Kern des alternden Sterns frei, der intensive UV-Strahlung aussendet. Diese Strahlung bringt das Gas zum Leuchten. Da die leuchtenden Gasblasen in früheren Teleskopen wie schwach schimmernde Gasplaneten aussahen, tauften Astronomen sie Planetare Nebel. Planetare Nebel sind nach kosmischen Maßstäben ein rasch vergängliches Phänomen: Schon nach einigen zehntausend Jahren verblassen sie, wenn das Gas auseinandertreibt. Im Verhältnis zu seinem Stern sei ein Planetarer Nebel damit so kurzlebig wie eine Seifenblase verglichen mit einem Menschen, erläuterte die Eso.

Videos: YouTube/ ESO

Planetare Nebel sind reich an Kohlenstoff, Stickstoff und schwereren Elementen, die bei der Kernfusion in Sternen gebacken werden. Sie spielen daher eine wichtige Rolle bei der Anreicherung des Weltalls mit Baumaterial für neue Sterne und Planeten. Wie der Zentralstern des Südlichen Eulennebels wird auch unsere Sonne einmal ihre Gashülle abstoßen und als sogenannter Weißer Zwerg allmählich ausglimmen.

Tiefer Blick ins All: Die sensationellen Aufnahmen des VLT

Die Südsternwarte verfügt über drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Licht. Wie so viele beeindruckende Bilder aus den Tiefen des Alls wurde auch dieses Bild mit dem VLT aufgenommen.

Eine kleine Auswahl an Aufnahmen, die Staunen lassen:

Colour composite view of the Pillars of Creation from MUSE data
Colour composite view of the Pillars of Creation from MUSE data ©Ein Farbkomposit der Säulen der Schöpfung aus MUSE-Daten des Very Large Telescope. Quelle: ESO

(dpa/red)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Kosmische "Seifenblase": Spektakuläres Foto zeigt sterbenden Stern
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen