Korruptionsskandal in Brasilien weitet sich aus
Mindestens 14 Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen bei Odebrecht hätten etliche Zahlungsanfragen an diese Spezialabteilung geschickt. “Das eröffnet ganz neue Ansätze bei den Ermittlungen über Schmiergeldzahlungen bei vielen öffentlichen Bauvorhaben.” In diesem Zusammenhang sollten 15 Personen festgenommen werden.
Die Konzernstrukturen belegten aber, dass der frühere Firmenchef, Marcelo Odebrecht, nicht nur Kenntnis der Schwarzgeldzahlungen gehabt habe, sondern sie auch zu verantworten habe, hieß es bei der Staatsanwaltschaft weiter. Er wurde in Zusammenhang mit dem Skandal bereits zu 19 Jahren Haft verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Baufirma vor, Schmiergeld gezahlt zu haben, um milliardenschwere Aufträge des staatlichen Ölkonzerns Petrobras zu bekommen. Dieser wiederum soll unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. In den Skandal ist auch Präsidentin Dilma Rousseff verwickelt. Ihre erfolgreichen Wahlkämpfe in den Jahren 2010 und 2014 sollen mit Hilfe des Schwarzgeldsystems finanziert worden sein. Rousseff droht ein Amtsenthebungsverfahren. Das Präsidialamt weist die Anschuldigungen zurück.
Neben den Schmiergeldvorwürfen macht Petrobras auch der Ölpreisverfall zu schaffen. Innerhalb von drei Monaten häufte der Konzern einen Rekordverlust von rund zehn Milliarden Dollar (8,87 Milliarden Euro) an.