Ahmed Korei wird neuer palästinensischer Ministerpräsident. Der bisherige Parlamentspräsident nahm nach tagelangem Zögern ein entsprechendes Angebot des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat an. „Ich muss mich dieser Krise und diesem Problem stellen. Ich werde das Risiko eingehen und die Verantwortung übernehmen“, sagte Korei nach einem Treffen mit Arafat am Mittwoch in Ramallah. Zugleich kündigte er an, binnen 24 Stunden dem Parlament ein Krisenkabinett zur Bestätigung vorzustellen.
Arafat nominierte Korei am Sonntag, nachdem Mahmud Abbas vergangenen Freitag seinen Rücktritt erklärt hatte. Abbas gab nach nur vier Monaten auf, nicht zuletzt, weil Arafat seine Macht über die palästinensischen Sicherheitsorgane nicht aus der Hand geben wollte.
Korei hatte in den vergangenen Tagen mehrfach erklärt, er werde das Amt nur übernehmen, wenn Israel dafür eine Änderung seiner Politik zusichere, insbesondere einen Stopp gezielter Angriffe auf palästinensische Extremisten. Dass sich Korei nun auch ohne die Garantien aus Israel zur Übernahme der Verantwortung entschied, könnte an der jüngsten Eskalation der Gewalt liegen. Seit Dienstagabend wurden zwei Selbstmordanschläge verübt und die israelische Luftwaffe flog einen Angriff auf das Haus eines Hamas-Führungsmitgliedes in Gaza-Stadt. „Was derzeit geschieht, ist sehr gefährlich“, sagte Korei. „Was die Israelis machen, ist nicht hinnehmbar“, fügte er hinzu.
Ein israelischer Regierungssprecher erklärte, man werde Korei an dessen Taten messen: „Unsere Einstellung wird sich nicht an seinen Äußerungen ausrichten, sondern daran, ob er die im Nahost-Friedensplan vorgeschriebenen Schritte umsetzt“, sagte Salman Showal.