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Korei: Kein Gipfel ohne Kompromissbereitschaft

Der palästinensische Ministerpräsident Korei hat die israelische Sperranlage im besetzten Westjordanland als Hindernis für neue Friedensbemühungen im Nahen Osten verurteilt.

„Es gibt keinen Anlass für Verhandlungen, solange die Mauer weiter gebaut wird“, sagte Korei am Samstag vor Journalisten in Ramallah. Gleichwohl werde sein Kabinettsminister Saeb Erekat am morgigen Sonntag mit dem Kabinettschef des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Dov Weissglass, zusammenkommen, um ein Gipfeltreffen vorzubereiten. Korei betonte, er sei nur dann zu einer persönlichen Begegnung mit Sharon bereit, wenn dieser Bereitschaft zu Kompromissen in den wichtigsten Streitfragen zeige. Dazu gehöre auch die Sperranlage. Das israelische Außenamt hatte kurz zuvor die Kritik von UNO-Generalsekretär Kofi Annan an dem völkerrechtswidrigen Bau der Anlage schroff zurückgewiesen. Der am Freitag in New York vorgelegte Bericht Annans sei „eine Belohnung für all jene, die den Terror als Mittel benutzen, um ihre politischen Ziele zu verwirklichen“, hieß es in einer in Jerusalem veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums. Der Generalsekretär hatte Israel beschuldigt, mit dem Bau der Sperranlage (durch die rund zehn Prozent der palästinensischen Gebieten faktisch annektiert würden) gegen internationales Recht zu verstoßen. Erekat forderte Israel auf, die Siedlungsaktivitäten in den palästinensischen Gebieten, wie im internationalen Friedens-Fahrplan (Roadmap) vorgeschrieben, einzustellen. Die Israelis müssten zwischen Siedlungen und Frieden wählen. Korei sollte am späteren Samstag nach Amman fliegen, um dort mit dem US-Gesandten für den Nahen Osten, William Burns, zusammenzutreffen.

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