Voves verurteilte die erneute Verunsicherung, die um die beiden Tunnelgroßprojekte Koralm und Semmering verbreitet werde. Aus den Aussagen von Verkehrsministerin Doris Bures (S) gehe klar hervor, dass sie sich zu diesen Vorhaben bekenne. Er verlasse sich da voll auf die Ministerin. Damit, dass es bei derartigen Großprojekten technisch oder in Finanzierungsfragen zu Verzögerungen von “ein, zwei Jahren” kommen könne, sei allerdings zu rechnen. Nach derzeitigem Stand soll die Koralmbahn Ende 2020 in Betrieb gehen.
Der steirische Landeshauptmann machte nochmals deutlich, dass für ihn nur beide Vorhaben, also Koralmtunnel bzw. Koralmbahn und Semmeringbasistunnel neu in Kombination sinnvoll seien. Etwa nur den Koralmtunnel zu bauen sei “betriebswirtschaftlicher Nonsens”.
Die Umsetzung des Koralmtunnel wie geplant forderte der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Ulfried Hainzl. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (V) bezeichnete die Koralmbahn als “wichtigstes Infrastrukturprojekt für die Steiermark”, das nicht durch das “Unvermögen der SPÖ” gefährdet werden dürfe. Ähnlich auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Berhard Rinner, für den “mehr Legitimation für ein Bahnprojekt unter Einbeziehung des Umweltschutzgedankens und verkehrspolitischer Aspekte kaum vorstellbar” ist und der als politischen Hintergrund ein “SPÖ-Drama” ortet: “Die Koralm dürfte im Herbst nach den Landtagswahlen in der Steiermark und Wien zu Grabe getragen werden.” Das steirische BZÖ forderte einen “parteiübergreifenden Schulterschluss” für das Koralmprojekt, die Grünen wünschten sich eine Verschiebung der Mittel von der Straße zur Schiene: Es sollten besser Transitstraßenpläne wie die S36/37 im Murtal, S7 in der Oststeiermark und die “Variante Mitte” im Ennstal gestoppt werden.