Kopten-Papst Shenouda III. gestorben
Aus Kirchenkreisen in Kairo verlautete, dass bereits Vorbereitungen für das Begräbnis getroffen würden. Allerdings wurde zunächst kein Datum genannt. Am Abend versammelten sich in Kairo mehrere Tausend Kopten vor der Kathedrale von Kairo, um für Sheniuda zu beten. Ägyptens Großmufti Ali Gomaa beschrieb Shenoudas Tod als “Tragödie und großes Leid für Ägypten und sein Volk”. Auch die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbruderschaft trauerte um das Oberhaupt der Kopten und würdigte Shenoudas “bedeutende Beiträge” zur Innen- und Außenpolitik des Landes.
Shenouda war Ende 1971 zum Papst von Alexandria und Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche gewählt worden. Weltweit gehören knapp zehn Millionen Menschen der koptischen Kirche an. Die altorientalischen Kirche geht auf den Evangelisten Markus zurück, als dessen 117. Nachfolger Shenouda III. galt. Die koptische Kirche ist die größte christliche Gemeinde im Nahen Osten und stellt in Ägypten knapp zehn Prozent der Bevölkerung. Sie sehen sich in jüngster Zeit verschärften Angriffen seitens islamischer Fanatiker ausgesetzt.
Papst Benedikt XVI. hat am Samstagabend zum Tod des koptischen Patriarchen Papst Shenouda III. kondoliert. Das katholische Kirchenoberhaupt bete für den Verstorbenen, hieß es laut Kathpress in einer Mitteilung des Vatikan. In Österreich verabschiedeten sich die Koptisch-Orthodoxe Diözese von ihrem unvergesslichen Vater, Hirten und Führer”, wie es in einer ersten Reaktion hieß. Kardinal Schönborn erklärte im Gespräch mit Kathpress: “Mit dem Tod von Papst Shenouda verliert die Christenheit einen der profiliertesten und nachhaltig wirksamsten Oberhirten.”