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Kopierschutz Extreme: Ubisoft machts vor

Da kocht die Gamerseele: Kopierschutzdiseaster bei Ubisoft.
Da kocht die Gamerseele: Kopierschutzdiseaster bei Ubisoft. ©Waibel
Wir Zocker haben uns ja mittlerweile daran gewöhnt, von allen Seiten Prügel zu kassieren, ob nun als Sündenbock für alles Schlechte in der Welt, und daran, die Zeche für all die bösen Raubkopierer zu zahlen und jede nur erdenkliche Schikane seitens der Spieleentwickler auszuhalten. An Steam haben wir uns mittlerweile gewöhnt, bietet der Valve-Service, über den gewisse Spieltitel freigeschaltet werden müssen, auch einen netten Service für Spieler, Game-Aktionen und vieles mehr. Ich habe wie viele meiner Zockerkollegen auch vollstes Verständnis dafür, dass auch die Spielefirmen leben müssen. Aber während die Branche über Millionenzuwächse jubeln kann, werden ehrlichen Kunden immer mehr Prügel zwischen die Beine geworfen.

Ubisoft tut sich an Seiten von Electronic Arts derzeit besonders negativ hervor. Leider nicht nur als restriktive Kopierschutzmaßnahme, sondern auch in punkto Fehlerfreiheit. So kommt es regelmäßig zu Problemen auf den Servern, zuletzt am Ostermontag. Das einzige, wodurch Ubisoft derzeit jedenfalls auffällt, sind die zahlreichen Entschuldigungen, die von einer steigenden Zahl von Ubi-Gamern nicht mehr akzeptiert werden können. Auch die Gaming-Fachpresse watscht derzeit jeden Ubisoft PC-Titel einzeln ab, auf Amazon hagelts schlechte Wertungen für die Games. Dabei sind insbesondere Assassins Creed 2 oder Siedler 7 Top-Titel, die besseres verdient hätten.

Wie sieht die neue Maßnahme von Ubisoft, verkauft als Kundenservicemaßnahme, in Wahrheit ein besonders restriktiver Piraterieschutz auf dem Rücken ehrlichen Käufer nun aus? Nach dem Kauf muss erst einmal ein Ubisoft-Kundenkonto angelegt, danach das Spiel beim Ubi-Server registriert werden. Mit diesem Schritt wird die Spielesoftware entwertet, da sie nur einmal registriert und somit auch nicht gebraucht an andere weitergegeben werden kann. Das kommt einer Entmündigung von PC-Spielern gleich, Konsoleros haben es da besser, Konsolentitel können (derzeit) noch frei weiterverkauft werden.

Vor jedem Spielbeginn muss jedenfalls ab dann eine stabile Verbindung ins Internet und darüber hinaus zu den Ubisoft-Servern bestehen. Reißt die Connection aus irgendeinem Grund während des Zockens ab, beendet sich das Spiel. Das ist absolut inakzeptabel. Denn während ich zum Spielen eines MMO, das mir eine vollkommen andere Spielerfahrung bietet, natürlich online sein muss, habe ich Null, aber absolut kein Verständnis dafür, wenn ich für das Zocken eines Singleplayertitels online sein muss. Außerhalb urbaner Ballungszentren kann es zudem immer wieder auch zu mehrstündigen Ausfällen des Internet kommen – warum darf ich dann den für sauer verdiente Euro gekauften Titel nicht spielen?

Findige Cracker haben übrigens laut aktuellen Meldungen den Kopierschutz von Assassins Creed 2 weitestgehend gecrackt und werden im Internet auch selbst von seriösen Gamern als Helden gefeiert.

Ich werde jedenfalls für gemütliche Zocksessions auf gute alte Gaming-Titel ohne solche Drangsalierungen zurückgreifen, oder eben künftig vermehrt zu Konsolenspielen, einem gemütlichen MMO oder auf dem PC zu Software kleinerer Studios greifen, die die Bedürfnisse zahlender Kunden nicht mit Füßen treten. Ubisoft, aber auch Electronic Arts oder anderen Publishern mit ähnlichen Avancen möchte ich zurufen: Kommt wieder runter von Eurem Hohen Ross – denn der Sturz kann tief sein! Über die aktuell mangelnde Qualität von Silent Hunter V von Ubisoft und dem letzten Teil der Command and Conquer Serie von Electronic Arts wurde andernorts schon geschrieben, bzw. wird noch geschrieben werden.

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