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Kopf: "Schlechtes Signal von Faymann"

Schwarzach, Wien - ÖVP-Klubobmann-Kandidat Karlheinz Kopf attackiert im Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" SPÖ-Chef Faymann: Er habe Österreich geschadet.

VN: Die Bestellung von Josef Pröll zum ÖVP-Chef wird als Signal für eine Große Koalition gesehen.
Kopf: Josef Pröll hat schon klar zum Ausdruck gebracht, dass das nicht so zu sehen ist. Außerdem ist ihm genauso wie mir bewusst, dass die Stimmung in der Partei alles andere als „pro Große Koalition“ ist. Im Gegenteil, vielen E-Mails und Gesprächen entnehme ich eine deutliche Stimmung gegen jede Regierungsbeteiligung. Die häufigste Ansage ist „Opposition“.

VN: Was heißt das für die Koalitionsverhandlungen?
Kopf: Wenn, dann sind beide Parteien gut beraten, alle Fragen sehr sorgfältig auszuverhandeln.

VN: Faymann will aber die Frage einer Volksabstimmung über einen EU-Reformvertrag ausklammern, weil sie in den nächsten fünf Jahren ohnehin nicht schlagend werde.

Kopf: Das ist ein denkbar schlechtes Signal. Wenn er Probleme als möglicher Bundeskanzler so angehen will, dann sage ich „gute Nacht Österreich“.

VN: Das ist also ein Punkt, der geklärt werden muss.
Kopf: Man kann doch nicht davon ausgehen, dass in den nächsten fünf Jahren keine neue Fassung des EU-Vertrags auf uns zukommt. Mit Sicherheit kommt das! Und wenn das schon absehbar ist, dann hat es doch keinen Sinn, das zu verdrängen. Also, ein „Hurra, rein in die Große Koalition, ohne vorherige Behandlung aller möglichen Probleme“, das gibt es mit uns nicht

VN: Was erwarten Sie von Faymann?
Kopf: Faymann wird den Regierungsbildungsauftrag erhalten, er ist am Zug. Aber bei dem, was er letzte Woche gemeinsam mit anderen Parteien im Parlament aufgeführt hat („Anti-Teuerungsprogramm“), bei dem Schaden, den er dem Land damit auch wirtschaftlich und finanziell zugefügt hat, kann man nicht einfach sagen „Schwamm drüber“. Da sind schon einige Dinge aufzuarbeiten.

Kopf: Als einer, dessen Name da (als Klubobmann-Kandidat; Anm.) immer wieder genannt wird, wäre es nicht klug, Äußerungen dazu zu machen. Außerdem gibt es meines Wissens dieser Tage einmal ein Gespräch zwischen Pröll und Schüssel. Das ist eine Frage, die zwischen den beiden geklärt werden muss. Wobei dann wohl geschehen wird, was der Parteiobmann will.

VN: Sind Sie bereit, Klubobmann zu werden?
Kopf: Sepp Pröll und ich stehen seit Jahren in sehr engem Kontakt miteinander, wir verstehen einander gut. Das ist das Eine. Aber über Personelles haben wir bisher nicht geredet. Darum kann ich die Frage nicht beantworten.

VN: Aber die Bereitschaft, Klubobmann zu werden, haben Sie?
Die Frage beantworte ich dann, wenn sie mir gestellt wird. Und dann erfährt derjenige, die sie mir stellt, zuerst die Antwort – nicht die Öffentlichkeit.

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