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Kooperation mit IRG von Karner unterzeichnet

Karner unterzeichnete eine Kooperation mit der IRG.
Karner unterzeichnete eine Kooperation mit der IRG. ©REUTERS/Lisa Leutner
Innenminister Gerhard Karner hat eine Vereinbarung zum Austausch zwischen Polizei und Israelitischer Religionsgesellschaft unterzeichnet. Für Juden sollen die Hemmschwellen im Umgang mit der Polizei abgebaut werden.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat am Mittwoch die Kooperationsvereinbarung "Gemeinsam.Sicher mit der Israelitischen Religionsgesellschaft" unterschrieben. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinden (IKG), Oskar Deutsch, besuchte der Minister zu diesem Anlass den IKG-Bildungscampus im 2. Wiener Gemeindebezirk. Ziel der Vereinbarung ist ein "symbolischer und regelmäßiger Austausch", sagte Karner.

Treffen zum Austausch von Kultusgemeinden und Polizei

"Wir wollen auf Augenhöhe kommunizieren", so der Innenminister. Für Jüdinnen und Juden sollen die Hemmschwellen im Umgang mit der Polizei abgebaut werden. Dazu werden halbjährliche Treffen iniziiert, bei denen sich Kultusgemeinden und Polizeiinspektionen austauschen können. IKG-Präsident Deutsch lobte das Verhältnis zur Polizei als international beispielgebend. "Mit der Vereinbarung soll das Vertrauen zwischen Polizei und Gemeinden gestärkt werden."

Am IKG-Campus in Wien-Leopoldstadt leben verschiedene Generationen der jüdischen Gemeinde zusammen. Karner und Deutsch sprachen im Kaffeehaus des Maimonides Zentrum mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenheims und besuchten sie beim Sonnen im Innenhof. Auf dem Areal befindet sich außerdem die Zwi Perez Chajes Schule samt Kindergarten und das Hakoah Sportzentrum. Auf die Frage einer Kindergartenpädagogin, ob die Kinder ihren Besucher kennen würden, antwortete der gemeinte Oskar Deutsch mit einem verschmitzten "Jetzt nicht 'Nein' sagen".

Karner zu Besuch am IKG-Campus in Wien-Leopoldstadt

In der Schulsynagoge durften einige Schülerinnen und Schüler der Feierlichen Unterzeichnung beiwohnen. Für den Zeitpunkt der Vereinbarung hätte es keinen bestimmten Anlass gegeben, sagte Deutsch. "Ich würde mich trotzdem freuen, wenn es so etwas nicht brauchen würde", so der IKG-Präsident. Ohne Polizeischutz sei jüdisches Leben vielfach nicht möglich, ergänzte er. "Jeder Mensch in Österreich sollte verstehen, dass Antisemitismus ein No-Go ist."

Die neue Kooperation würde Prävention und Information im Kampf gegen Antisemitismus leisten, sagte Innenminister Karner. Dieser sei eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe". Karner: "Wir sind gefordert und müssen wachsam sein." Nach seinem Amtsantritt war der Minister noch selbst wegen früherer Aussagen in der Kritik gestanden.

(APA/Rd)

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