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"Konzertmuschel gehört zu Hard" - Breite Unterstützung für den Erhalt des Musikpavillons

Traditionsbühne droht zu verstummen – jetzt wurde eine Petition gestartet. ©VOL.AT
Jahrzehntelang war die Konzertmuschel am Harder Binnenbecken ein fester Bestandteil für Konzerte und Veranstaltungen. Doch aktuell ist damit Schluss: Die Begründung der Bezirkshauptmannschaft sorgt für Unverständnis und Unmut in Hard.

Der beliebte Musikpavillon im Binnenbecken Hard steht vor dem Aus – und mit ihm ein Ort, der seit über 25 Jahren für Musik, Begegnung und unvergessliche Sommerabende steht. Um dem drohenden Ende entgegenzuwirken, wurde eine Petition gestartet - VOL.AT war vor Ort.

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Sommer ohne Musik? Hard kämpft um seine Konzertmuschel.
Sommer ohne Musik? Hard kämpft um seine Konzertmuschel. ©VOL.AT/Meusburger

Die Konzertmuschel im Binnenbecken Hard steht vor dem Aus – doch der Widerstand gegen dieses mögliche Ende wächst. Parteiübergreifend hat sich in Hard eine Bewegung formiert, die sich nun für den Erhalt einsetzt.

Petition binnen 48 Stunden von über 400 Menschen unterzeichnet

VOL.AT war vor Ort und hat mit Philipp Herburger, Obmann des Vereins zur kulturellen Belebung, über die Hintergründe gesprochen.

Eine neue Betriebsanlagengenehmigung in unmittelbarer Nähe der Muschel habe dazu geführt, dass Veranstaltungen plötzlich als problematisch bewertet würden – obwohl in den letzten 25 Jahren regelmäßig Konzerte stattfanden. Die Forderung des Vereins: eine Rückkehr zu genau dieser etablierten Praxis, ergänzt um bauliche und akustische Verbesserungen, um die Anrainer zu entlasten. Die Petition dazu wurde binnen 48 Stunden bereits von über 400 Menschen unterzeichnet.

"Konzertmuschel fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens am See"

Bürgermeister Martin Staudinger betont im Gespräch mit VOL.AT: „Die Konzertmuschel gehört seit Jahrzehnten zu Hard und ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens am See. Es war immer möglich – nicht täglich, aber regelmäßig im Sommer – Konzerte unter freiem Himmel zu veranstalten, und das wurde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Jetzt stehen wir durch neue rechtliche Rahmenbedingungen vor einer Herausforderung, die wir als Gemeinde sehr ernst nehmen. Ich bin in engem Austausch mit der BH Bregenz, um eine tragfähige Lösung zu finden. Dabei ist uns der Schutz der Anrainer ebenso wichtig wie das kulturelle Angebot für alle.“

Ende Mai soll es eine Verhandlung geben, um eine Lösung zu ermöglichen. Staudinger sieht die Konzertmuschel als Teil eines stimmigen Gesamtkonzepts am See.

Christian Prossliner, Bürgermeister Martin Staudinger, Philipp Herburger und Oliver Kitzke.
Christian Prossliner, Bürgermeister Martin Staudinger, Philipp Herburger und Oliver Kitzke. ©VOL.AT/Jeremic

"Möchte Tradition weitergeführt wissen"

Auch Christian Prossliner, Gemeindevertreter für die NEOS, macht sich stark für den Erhalt: „Ich kann mich als Jugendlicher erinnern, dass es da immer Platzkonzerte gegeben hat. Diese Tradition – beziehungsweise adaptiert an die jetzige Zeit – möchte ich gern weitergeführt wissen. Ich glaube, wir brauchen einen Schulterschluss, dass wir das alle wollen. Mit ein paar baulichen Maßnahmen und wenig tausend Euro können wir die Muschel auf Stand bringen – ich stehe voll und ganz hinter dieser Sache.“

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"Lösung für Fortbestand gefordert"

Oliver Kitzke von der parteiunabhängigen Liste JA für Hard sieht die Entwicklungen kritisch: „Früher waren Veranstaltungen bis 23 Uhr kein Problem. Jetzt macht die Bezirkshauptmannschaft Druck. Wir fordern geschlossen eine Lösung und den Fortbestand der Bespielung durch das junge Team vom Heaven7.“

©VOL.AT/Jeremic
©VOL.AT/Jeremic

"Habe Petition natürlich unterschrieben"

Vizebürgermeister René Bickel: "Als Vizebürgermeister stehe ich voll und ganz hinter dieser Harder Institution und habe natürlich auch die Petition unterschrieben. Schon als kleines Kind durfte ich in der Muschel Konzerte geben, damals noch mit der Jungmusik Hardis. Essenziell wichtig ist jetzt, dass man als Gemeinde jetzt einmal entschlossen auftritt und gegenüber der BH ganz klar signalisiert, dass man hinter der Muschel steht und diese auch unbedingt haben möchte. In weiterer Folge werde ich mich gemeinsam mit meiner Fraktion Zukunft Hard um eine zukunftsfähige Lösung bemühen."

Vizebürgermeister René Bickel
Vizebürgermeister René Bickel ©Hartinger

Sandra Jäckel, Harder Freiheitliche: "Es handelt sich hier um eine historische Konzertmuschel, welche 30 Jahre alt ist. Dies war nie ein Problem Konzerte zu veranstalten, allen voran heimische Vereine. Dass sich die BH Bregenz nun mit behördlichen Bescheiden und Vorlagen plötzlich meldet, hat für mich einen faden Beigeschmack. Die Gemeinde hätte man da schon früher in Kenntnis setzen können. Das Team von Heaven 7 ist sehr bemüht mit den Anrainern zu kommunizieren, um auch dort einen gesunden Konsens zu finden. Die Sommersaison steht in den Startlöchern. Damit diese Konzertmuschel wieder bespielt werden kann, da sind sich alle Fraktionen einig - diese Einigkeit sollte umgehend entsprechend umgesetzt werden und der BH Bregenz weitergeleitet werden. Ich selber bin schon auf die Begehung in etwa zwei Wochen mit der Behörde gespannt. Die Konzertmuschel ist ein Highlight - nicht nur in touristischer Form, sondern vor allem auch für die Harder Bevölkerung. Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt - und dazu noch eine hervorragende Gastronomie. Die Petition habe ich bei der letzten Abendbrise im Heaven 7 persönlich unterschrieben - trotz fehlender Live-Musik war das Team sehr bemüht, diesen Abend musikalisch so angenehm wie möglich zu umrahmen!"

Sandra Jäckel
Sandra Jäckel ©Gemeinde Hard

Hinweis: VOL.AT hat auch bei den weiteren in Hard vertretenen Parteien um eine Stellungnahme gebeten. Diese werden nachgereicht.

Unterstützung aus der Politik

Die Initiative findet parteiübergreifend breite Unterstützung: Bürgermeister Martin Staudinger, Vizebürgermeister René Bickel sowie Vertreter von FPÖ, JA für Hard und NEOS Hard haben bereits unterschrieben. Der Verein zur kulturellen Belebung ruft dazu auf, sich der Bewegung anzuschließen – "Für die Konzertmuschel, für die Kultur, für Hard".

Hier geht's zur Petition.

(VOL.AT)

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