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Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

In der Nacht auf Mittwoch dürften vier Konvois mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen sein.
In der Nacht auf Mittwoch dürften vier Konvois mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen sein. ©Ali Moustafa / AFP (Sujet)
In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Ein vierter Konvois aus 20 Lastwagen kam in der Nacht auf Mittwoch über die Grenze, wie es aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß.

Der Palästinensische Rote Halbmond und das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA hätten die Güter empfangen, sagte Khalid Sayid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Darunter seien Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser.

Bereits vierte Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

Insgesamt seien damit seit Beginn des Gazakriegs Güter von 74 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt. Nach dem brutalen Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel am 7. Oktober kamen zunächst zwei Wochen gar keine Hilfsgüter in das dicht besiedelte Küstengebiet. Erst am Samstag begannen erste Lieferungen. Den Vereinten Nationen zufolge wären für eine Versorgung der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen Ladungen von 100 Lastwagen täglich nötig.

Die Hilfsgüter werden von Ägypten, anderen Ländern sowie internationalen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt. Sie kommen zunächst zum Flughafen der ägyptischen Küstenstadt Al-Arisch, wo sie nach dem Empfang teils in Lagerhäuser gebracht werden. Dort hat sich eine große Menge an Hilfsgütern aufgestaut, weil Israel bisher nur begrenzten Lieferungen zugestimmt hat.

Grenzübergang Rafah als einziger Weg zu Lieferung von Hilfsgütern

Der Grenzübergang Rafah, der den Nord-Sinai in Ägypten vom Gazastreifen trennt, gilt aktuell als einziger Weg zur Lieferung von Hilfsgütern an die dort lebenden Palästinenser. Die Güter des vierten Konvois wurden über den weiter südlich gelegenen Ort Auja zum israelischen Grenzübergang Nitzana gebracht und dort kontrolliert. Anschließend kehrten die Lasten nach Rafah zurück, um die Waren nach weiteren Kontrollen in den Gazastreifen einzuführen.

Dringend benötigter Treibstoff wurde nach UNO-Angaben seit Kriegsbeginn bisher nicht in den Gazastreifen gebracht. Die UNO und andere Hilfsorganisationen schlagen Alarm, weil Treibstoff unter anderem dringend zum weiteren Betrieb von Stromgeneratoren in Krankenhäusern benötigt wird. Israel hat aber die Sorge, die islamistische Hamas könnte den Treibstoff für ihre Ziele nutzen.

Krankenhäuser im Gazastreifen mussten wegen Treibstoffmangels schließen

Die Weltgesundheitsorganisation teilte mit, schon jetzt müssten Krankenhäuser im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels schließen. Deshalb seien unter anderem 2.000 Krebspatienten, 1.000 Dialysepatienten und 130 Frühgeborene zunehmend gefährdet sowie Chirurgie-Patienten und solche in der Intensivpflege.

Wie die UNRWA weiter mitteilte, wurden mittlerweile fast 600.000 Menschen in 150 Einrichtungen aufgenommen. Das seien viermal so viele wie die Einrichtungen Kapazität hätten. Die Unterkünfte reichten für die Binnenflüchtlinge nicht aus und seien überlastet. Viele Menschen schliefen auf der Straße. Israel hat die Palästinenser aufgefordert, wegen seiner Gegenangriffe auf die Hamas aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen.

Bombardierung des grenzübergang Rafah

Nach Angriffen Israels übernimmt Ägypten eigenen Angaben zufolge die Kosten für entstandene Reparaturarbeiten am Grenzübergang zum Gazastreifen. Israelische Militärflugzeuge hätten "den Grenzübergang Rafah viermal bombardiert", sagte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, in Kairo laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenseite Al-Ahram Dienstagabend. Ägypten habe die Reparaturkosten "auf sich genommen", um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen.

Bei einem Angriff wurden der ägyptischen Armee zufolge am Sonntag mehrere Grenzsoldaten leicht verletzt. Ein Beobachtungsposten sei von Splittern eines Geschosses getroffen worden, das von einem israelischen Panzer abgefeuert worden sei, hieß es in einer Mitteilung. Das israelische Militär sprach von einem Versehen und entschuldigte sich für den Vorfall.

(APA/Red)

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