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Kontroverser Musik-Hit

Gwyneth Paltrow macht wieder als Sängerin von sich reden: Ihre Coverversion des 70er-Jahre-Hits "Do You Wanna Touch Me? (Oh Yeah)" avanciert weltweit zum Hit. Allerdings hat dieser Erfolg einen ziemlichen Haken ...

Gwyneth Paltrow liebt “Glee” – und “Glee” liebt Gwyneth Paltrow. Schon zwei Mal haben die Produzenten des US-TV-Hits den 38-jährigen Hollywoodstar deshalb für einen Gastauftritt gewinnen können.

Keine gute Song-Auswahl

Als Aushilfslehrerin Holly Holliday begeisterte Gwyneth die Macher und die Fans der Serie schon einmal gleichermaßen. Ihr zweiter “Glee”-Auftritt – in der Episode “Sexy” – ist allerdings aus mehreren Gründen problematisch: Gwyneth performt nämlich “Do You Wanna Touch Me? (Oh Yeah)”, einen Hit des britischen Glam-Rockers Gary Glitter aus dem Jahr 1973.

Die Fans des Rock-Idols fielen 1997 aus allen Wolken, als bekannt wurde, dass auf Glitters Laptop – den er damals in Reparatur gegeben hatte – tausende kinderpornographische Bilder gefunden worden waren. In seiner Heimat wurde der Musiker deshalb in weiterer Folge zwar zu vier Monaten Haft verurteilt, floh aber nach Kambodscha – wo er 2002 wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch ausgewiesen wurde.

Vier Jahre später musste er sich in Vietnam wegen Unzucht mit zwei Mädchen (10 und 11 Jahre alt) vor Gericht verantworten, wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, und 2008 schließlich nach Großbritannien abgeschoben – wo man bis heute seine Songs nicht mehr im Radio spielt. Dank der Paltrow-“Glee”-Coverversion, die zurzeit weltweit in den Charts nach oben klettert (“Glee 5” ist zum Beispiel die Nummer 1 der australischen Album Charts), darf sich Gary Glitter nun über saftige Tantiemen freuen – was auch sein gutes Recht als Schöpfer des Songs ist.

Dass den aber eine Mutter zweier kleiner Kindern performt, in einer Sendung für Kids und Jugendliche – im Rahmen der Episode übrigens im Sexualunterricht – da fragen sich natürlich nicht wenige Menschen, wie unsensibel die “Glee”-Produzenten eigentlich sind. Oder haben die sich bloß aus Unwissenheit nichts Böses dabei gedacht?

Möglich: Schon 2008 tönte die Joan-Jett-Version des Songs in einem Computer-Werbespot – und wurde ganz schnell wieder aus dem Verkehr gezogen, nachdem die betreffende Firma erfahren hatte, dass ein pädophiler Kinderschänder dessen Komponist ist. Drei Jahre später teilen offenbar weder die “Glee”-Macher noch die Sender, die die Serie ausstrahlen (wollen), diese Bedenken.

(seitenblicke.at/foto:dapd)

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