AA

Kontroverse Diskussion über Fußgängerübergang in Sulz

©Stefan Peter
Sulz. Immer wieder für Gesprächsstoff sorgt die Ampelanlage am Fußgängerübergang bei der Kreuzung der L50 mit der Sigmund-Nachbaur-Straße in Sulz. Es handelt sich dabei um eine so genannte „Unvollkommene Lichtsignalanlage“, bei der für die Fußgänger kein Lichtsignal vorgesehen ist.
Mehr Bilder zu: Kontroverse Diskussion über Fußgängerübergang in Sulz

Bürger sehen dies zum Teil als fatale, lebensgefährliche Situation. Wir haben mit Herrn Moser, dem Polizei-Postenkommandanten in Sulz gesprochen.

Diese Ampelanalge liegt an einem stark frequentierten Volksschulweg der L50. Fußgänger können per Knopfdruck das Überkopfsignal für die Autofahrer von gelb blinkend auf rot umschalten. Sie bekommen jedoch kein grünes Licht, wie gewohnt, sondern müssen auf den Verkehr achten und die Straße überqueren, wenn die Autos stehen. Da eine gesetzliche Anhaltepflicht für Autofahrer ohnehin besteht, sobald ein Fußgänger beabsichtigt einen Schutzweg zu betreten, und von der Position der Fußgänger aus das Lichtsignal für die Autofahrer nicht gesehen werden kann, wird diese Situation von manchen als problematisch erachtet, da es ja sein könnte, dass das Signal noch gar nicht auf Rot umgeschaltet hat, sich eine Fahrtrichtung an die Anhaltepflicht hält und die andere nicht. Dass aus finanziellen oder baulich-technischen Gründen hier nichts unternommen werden soll, lassen Gegner der Anlage nicht gelten.

Anlage wurde auf Betreiben der Elternvereinigung in dieser Ausführung umgesetzt.

Nach Auskunft des Polizei-Postenkommandanten in Sulz, Herrn Moser, wurde die Ampelanlage in der Ausführung als so genannte „Unvollkommene Lichtsignalanlage“ im Jahr 2004 mit einem Aufwand von rund 70.000 Euro auf Betreiben der Elternvereinigung nach Begehungen mit Sachverständigen, Vertretern der Gemeinde, der Polizei, der Bezirkshauptmannschaft, der Landesregierung, sowie mit Verkehrsplanungsexperten umgesetzt. Auf Fußgängerlichter wurde dabei bewusst verzichtet. Kinder sollten lernen auf den Verkehr zu achten und die Staße queren, wenn die Autos stehen, statt einfach loszulaufen, wenn das Licht grün ist. Trotz dieser wohlwollenden Absicht der damaligen Zeit würde man mit der heutigen Erfahrung eine Anlage in dieser Form nicht mehr installieren.

„Das Verhalten der Autofahrer ist gefährlich!“

Die gelb blinkende Überkopfampel signalisiert eine gefährliche, ungeregelte Kreuzung. Eine Lichtsignalanlage in dieser Form war gewollt, und es gäbe keinen Bedarf dafür, wenn sich alle Autofahrer an die gesetzliche Regelung halten würden, dass der Verkehr auf jeden Fall anzuhalten hat, sobald ein Fußgänger beabsichtigt, einen Schutzweg zu betreten, sagt Postenkommandant Moser.

Wirklich relevant sind hier die Stoßzeiten – eine Ampel im Dauerbetrieb wäre an dieser Stelle nicht sinnvoll. Am umstrittenen Fußgängerübergang in Sulz gab es zudem in all den Jahren noch keinen einzigen Verkehrsunfall mit verletzten Fußgängern. Lediglich einen Auffahrunfall auf ein Fahrzeug, das am Zebrastreifen anhielt.

Keine anderen Lösungen denkbar.

Laut Postenkommandant Moser ist technisch und finanziell keine andere Lösung denkbar. Oft diskutierte Varianten mit Verkehrsinseln scheitern am verfügbaren Platz. Auch der Vorschlag, die Anlage einfach abzuschalten ist für Moser keine Alternative – denn wer ist letztendlich dafür verantwortlich, wenn an der abgeschalteten Ampel etwas passiert?

  • VIENNA.AT
  • Sulz
  • Kontroverse Diskussion über Fußgängerübergang in Sulz
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen