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Konkurse in Schweiz auf Rekordhöhe

Das garstige Wirtschaftsklima hat die Konkurse in der Schweiz auf Rekordhöhe getrieben. Die Zahl der Firmen- und Privatkonkurse stieg 2003 auf den höchsten Stand seit sechs Jahren.

4.539 Firmen mussten Insolvenz anmelden. Das waren 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Unternehmen sei damit der bisherige Rekord von 1997 praktisch erreicht worden, teilte der Schweizerische Verband Creditreform am Donnerstag mit. Damals hatte die Zahl der Konkurseröffnungen nur um 13 höher gelegen. Im Dezember 2003 gingen 319 Firmen in Konkurs.

Bei den Privatkonkursen wurde ebenfalls ein neuer Rekordwert seit In-Kraft-Treten des neuen Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes 1997 registriert: 5.140 Personen oder 7,1 Prozent mehr, meldeten im vergangenen Jahr Konkurs an.

Die Zahl der Konkurse in der Schweiz stieg damit insgesamt um 10 Prozent auf 9.679. Sie erreichte damit den höchsten Stand seit 1997.

Auffallend bei den Firmenkonkursen ist, dass die Regionen Zürich (plus 6,7 Prozent) und Tessin (plus 4,6 Prozent) deutlich unter dem schweizerischen Mittel liegen. Die Zentralschweiz (plus 16,2 Prozent) und Westschweiz (plus 19,7 Prozent) verzeichnen dagegen deutliche Zunahmen.

Die Entwicklung bei den Privatkonkursen fällt in den Regionen extrem unterschiedlich aus: Während Zürich eine Abnahme um 6 Prozent melden kann, stieg die Zahl der Konkurse von Privaten im Tessin um 34,9 Prozent. Große Zunahmen wurden auch in der Nordwestschweiz (plus 20,2 Prozent) und Zentralschweiz (plus 16,9 Prozent) verzeichnet.

Bei den Firmenlöschungen gab es in der Schweiz im vergangenen Jahr ebenfalls einen neuen Rekord (plus 7,8 Prozent auf 23.710). Im Dezember wurden 2.316 Unternehmen im Schweizerischen Handelsregister gelöscht. Das ist die größte Zahl von Löschungen, die je in einem Monat vorgenommen wurde.

Bei den Neueintragungen wurde 2003 mit einer Zunahme um 3,5 Prozent auf 32.057 ebenfalls eine neue Rekordmarke gesetzt. Allein im Dezember wurden 3.518 Neueintragungen vorgenommen.

Das Nettowachstum liegt mit 8.347 deutlich unter den Werten der Vorjahre. Gewinner sind die Einzelfirmen und die GmbH, welche deutliche Zunahmen verzeichnen. Auf der Verliererseite stehen die Kommandit- und die Aktiengesellschaften.

Einer der Hauptgründe für den Vormarsch der Einzelfirma dürften Neugründungen von Leuten sein, die den Schritt in die Selbständigkeit wagten, weil sie auf dem Arbeitsmarkt keine geeignete Stellung finden konnten.

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