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Konkretisierung des Plans für Kreislaufwirtschaft in Österreich

Im Umweltministerium von Leonore Gewessler wird an der Konkretisierung der Strategie für Kreislaufwirtschaft gearbeitet.
Im Umweltministerium von Leonore Gewessler wird an der Konkretisierung der Strategie für Kreislaufwirtschaft gearbeitet. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Laut Plan soll Österreich bis 2050 klimaneutral werden und nachhaltig wirtschaften. An der Konkretisierung der Strategie für Kreislaufwirtschaft wird im Umweltministerium von Leonore Gewessler gearbeitet.

Laut der Strategie des Umweltministeriums von Leonore Gewessler soll Österreich bis 2050 klimaneutral werden und nachhaltig wirtschaften. Wichtig dafür sind Reparaturen. Damit sich langlebige Geräte und Reparatur besser am Markt durchsetzen, braucht es über den neuen Reparaturbonus hinaus aber viele weitere koordinierte Maßnahmen - so wie für die gesamte Strategie selbst, die bis Juni fertig werden könnte.

Nachhaltige Produktpolitik und Reparaturen für Kreislaufwirtschaft

Es geht um eine nachhaltige Produktpolitik einhergehend mit mehr Reparaturen, sagte Andreas Tschulik vom Umweltministerium beim "Dialog pro Reparatur - Strategien und Maßnahmen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft" am Donnerstag. Er arbeitet an der Kreislaufwirtschaftsstrategie mit. "Die Strategie ist wichtig, weil der Ressourcenverbrauch und einhergehend die Emissionen stark steigen. Das bedeutet, dass die Pariser Klimaziele nur erreichbar sind, wenn wir neben einer Änderung des Energiesystems den Materialverbrauch reduzieren", sagte Tschulik. "Das soll durch mehr Kreislaufwirtschaft erfolgen."

Derzeit ineffizienter Umgang mit Ressourcen in Österreich

Im linearen Wirtschaftssystem werde derzeit noch sehr ineffizient mit Ressourcen - egal ob fossil oder mineralisch - umgegangen, so der Fachmann. Vor allem IKT-Geräte wie Smartphones würden viel zu schnell entsorgt. Um bis 2050 klimaneutral und nachhaltig zu werden, brauche es unter anderem neue rechtliche Rahmenbedingungen, Marktanreize, neue Förderungen, mehr Digitalisierung und vor allem eine viel intensivere Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette - "sonst wird der Kreis nicht geschlossen werden können".

Reduktion des Ressourcenverbrauchs für Kreislaufwirtschaft angestrebt

Konkret ist die Reduktion des Ressourcenverbrauchs mit einer Minimierung des Materialfußabdrucks auf 7 Tonnen pro Kopf und Jahr bis 2050 anvisiert. Der Materialverbrauch pro Kopf soll ab 2030 14 Tonne pro Jahr nicht mehr übersteigen. Ebenso bis 2030 soll der Konsum privater Haushalte um 10 Prozent reduziert werden. Derzeit läuft die Abstimmung auf politischer Ebene innerhalb der türkis-grünen Koalition. Es gibt die Hoffnung, die Kreislaufwirtschaftsstrategie noch im Juni zu präsentieren.

Global 2000 nahm Stellung zur Konsumreduktion

"Trotz einiger guter Ansätze wie der anvisierten Konsumreduktion, wird noch immer die Mär der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch wiederholt", kritisierte Anna Leitner von Global 2000 in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Effizienzsteigerungen wurden in der Vergangenheit jedoch durch Auslagerung ins Ausland und sogenannte Rebound-Effekte aufgefressen." Die Bundesregierung müsse die politischen Rahmenbedingungen zur Reduktion des immensen Ressourcenverbrauchs zu schaffen.

Reparaturen sollen forciert werden in Österreich

Reparaturen sollen auch abseits des Bonus forciert werfen. Initiativen zu nachhaltigen Produkten und darin enthaltenen Stärkungen von Reparaturen werden unterstützt. Hier geht es um die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Reparaturanleitungen. Auch Initiativen zur Stärkung von Verbraucherrechten sollen ausgebaut werden. Hier geht es etwa um das Recht auf eine Reparatur. Reparaturdienstleistungen könnten durch Umsatzsteuersenkungen gestützt werden sofern EU-rechtlich möglich.

(APA/Red.)

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