Die Nacht sei ruhig gewesen, aber in der Früh habe es im selben Viertel wie am Vortag neue Schusswechsel gegeben, sagte der Sprecher der EU-Truppen im Kongo (EUFOR), Thierry Fusalba.
Nach Angaben der UNO-Mission MONUC lieferten sich Mitglieder der Leibgarde Bembas Kämpfe mit der Präsidentengarde von Präsident Kabila. Nach Angaben eines UNO-Sprechers wurden EU-Truppen zu Hilfe gerufen, um die Lage zu sichern.
Am Montag hatten EUFOR-Soldaten erstmals in die Kämpfe in Kinhsasa eingegriffen. Rund 150 Mann einer spanischen Eingreiftruppe bezogen mit gepanzerten Fahrzeugen Stellung in der Hauptstadt. Unterstützt von EU-Soldaten brachten UNO-Panzer ein Dutzend Botschafter aus Bembas Privatresidenz in Sicherheit. Die Diplomaten saßen in dem Anwesen fest, als dieses vermutlich von Angehörigen der Garde von Kabila mit schwerem Geschütz beschossen wurde. Österreicher waren an der Aktion nicht beteiligt.
Die kongolesische Militärführung forderte alle Soldaten in der Hauptstadt auf, ihre Waffen niederzulegen. Schon am Sonntagabend nach Verkündung des vorläufigen Ergebnisses der ersten Runde der Präsidentschaftswahl gab es in mehreren Stadtteilen von Kinshasa Schießereien, bei denen mindestens fünf Menschen getötet wurden.
Im Rennen um die Präsidentschaft muss sich Amtsinhaber Kabila in einer Stichwahl dem früheren Rebellenführer Bemba stellen. Kabila verfehlte mit 44,8 Prozent der Stimmen in der ersten Wahlrunde vor drei Wochen die absolute Mehrheit. Sein Vize Bemba landete mit 20,0 Prozent auf dem zweiten Platz. Zur Sicherung der Wahl hat die EU 2.000 Soldaten in das afrikanische Land geschickt.